FŒHN, Heft 21
 
1995

Haiders autonomer Hilfstrupp

Landhausplatz Innsbruck, 27.9.94

Sie brauchen ihn mehr als umgekehrt. Aber er kann aus ihnen politisch mehr Nutzen ziehen. Er versteht es, sie in sein Ritual einzubinden, seine Rede mit den von ihnen hinausgepulverten Wortfetzen aufzubessern, sich auf der Welle ihrer billigen Empörung ins Bundeskanzleramt tragen zu lassen.

Wenn sie zum „Trillerpfeifenkonzert am Landhausplatz für Jörgl Haider“ einladen, beachte man das deutliche für und die Koseform des Namens. Oh, wie sie seiner bedürfen! Oh, wie er ihrer bedarf! Er muß ja jemanden da haben, an dem er sich vorführen kann. Ihr Trampeln, Pfeifen, Schreien ist freilich ein Zeichen der Schwäche, nicht der Stärke. Sie, die selbst nicht zu den Leuten gehen, wollen auch nicht, daß er zu ihnen spricht. Die Anti-Haiderianer versuchen erst gar nicht, zwischen ihn und seine Wähler hineinzufunken. Im Gegenteil. Die, die da pfeifen, pfeifen auf die Haider-Wähler. (Das ist das Reaktionäre an ihnen.) Es gibt viele, die J. Haider prügeln, und damit die kleinen Leute prügeln wollen, die kleingemachten. Das „KPÖ“-Blatt Salto schüttelt sich eine Seite lang vor Grausen vor den Haider-Zuhörern bei der großen Kundgebung in Klagenfurt und läßt ihre Verachtung für die Leute in dem angeblichen Ausspruch eines jugendlichen Haider-Gegners gipfeln: „So viele Arschlöcher auf einen Haufen habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen.“ (Salto, 28.6.91)

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