
Antihumanismus
- Antisemitismus
- Antiziganismus
- Rassismus
Apokalyptik
- Die Philosophie des Aufschubs
- Die Apokalypse-Stummheit
- Der Untergang
- Und ewig lockt die Apokalypse
- Das Kapital und die Westentaschen-Apokalypse
- (...)
Biologismus / Biopolitik
- Empire und die biopolitische Wende
- Antifeminismus, Biologismus und völkische Töne
- Was bleibt von Freudomarxismus Wilhelm Reichs?
- Biologismus — Rassimus — Nationalismus
- Das Weibliche verschwindet nicht
- (...)
Esoterik
- Brauner Kulturaustausch
- „Je mehr Magenschmerzen, desto süßer lächeln sie“
- Bioregionalismus
- Ist die Esoterik auf den Hund gekommen?
- Esoterik und die Linke
- (...)
Fetischismus
- Die Welt im Katalog
- Fetisch und deutsche Ideologie
- Minimalismus – eine individuelle Notwehrmaßnahme
- Ansichten eines Belehrbaren
- Wir sind immer im Dazwischen
- (...)
Neoliberalismus
- Anti-Neoliberale Strategien neu denken
- Mythos Nulldefizit
- ATTAC — Protest gegen die neo-liberale Globalisierung
- (Über)Leben an der Grenze
- Wer trifft die Entscheidungen?
- (...)
Religion
- Andere Sekten
- Christentum
- Islam
- Judentum


Daß ideologische Argumente binnen weniger Jahre in ihr Gegenteil umschlagen können, ohne darum an Stärke einzubüßen, ist ein Zeichen, daß logische Prinzipien — wie etwa der Satz vom Widerspruch — auf sie nicht anwendbar sind. Die Tatsache, daß der Sündenbock zum Heilsbringer, der Todfeind zum (...)

Die Zukunft ist schon vorüber
Die sogenannte „konservative Revolution“ ist eine ziemlich zweifelhafte Angelegenheit. Es gibt sie eigentlich nicht, aber sie „wirkt“. Sie ist vage und vieldeutig, hat keine geschlossene Organisation hinter sich und besitzt kein Programm. Kommt sie aus einer gemeinsamen Quelle? An einem hübschen (...)

Von Arthur Koestler, der seit einigen Jahren wieder in seiner englischen Wahlheimat lebt und dessen „Sonnenfinsternis“ — eine Dramatisierung des gleichnamigen Romans — demnächst in Wien am Volkstheater zur Aufführung gelangt, erschien in Buchform zuletzt der zweite Band seiner Memoiren: „Pfeil ins (...)

L’appropriation de la nature par les hommes est précisément l’aventure dans laquelle nous sommes embarqués. On ne peut la discuter ; mais on ne peut discuter que sur elle, à partir d’elle. Ce qui est en question toujours, au centre de la pensée et de l’action modernes, c’est l’emploi possible du (...)

Les structures élémentaires de la réification


I. Ideologie in der Medizin Der Beruf des Arztes zählt deshalb zu den schönsten in unserer Gesellschaft, weil das ärztliche Streben und Handeln darauf ausgerichtet ist, die Gesundheit des Menschen zu erhalten und Krankheiten zu heilen. In dieser Bezogenheit auf den Menschen übt der Arzt seinen (...)

„Ach”, sagte die Maus, „die Welt wird enger mit jedem Tag. Zuerst war sie so breit, daß ich Angst hatte, ich lief weiter und war glücklich, daß ich endlich rechts und links in der Ferne Mauern sah, aber diese langen Mauern eilen so schnell aufeinander zu, daß ich schon im letzten Zimmer bin, und dort (...)

H.-D. K. ist Extraordinarius am Institut für Philosophie der Universität Wien, Jahrgang 1940, war Vorzugsschüler mit Promotion sub auspiciis über Leibniz und hat trotzdem interessante Gedanken. Wenn’s so weitergeht haben wir einen neuen ständigen Autor, nach einiger Zeit von diesem eine diskutable (...)

Im Jahr 1883, dem Todesjahr von Karl Marx, ist ein Text erschienen, der niemandem ein Jubiläum wert zu sein scheint. Seine ersten Sätze lauten: Eine seltsame Sucht beherrscht die Arbeiterklasse aller Länder, in denen die kapitalistische Zivilisation herrscht, eine Sucht, die das in der modernen (...)

a) Marxismus-Leninismus • b) offene Gesellschaft c) Nationalsozialismus • d) Kalter Krieg a) Marxismus — Leninismus In der Alternative von mechanistisch-utilitaristischer und romantisch-illusionärer Selbstbestimmung ist das Leben entfremdet. Dies wurde namentlich von den idealiistischen (...)

Die Erblast ist drückend. Denn es ist nichts mehr da für jene Generation, die um die Jahrhundertwende geboren ist, das deutsche Bürgertum hat abgewirtschaftet und hinterläßt seinen Söhnen hohle Phrasen und leere Taschen. Nimmt man die „Kinderstube“ als Annäherung an die Charakterstruktur der sinkenden (...)

Über Rhetorik, Strategie und Ideologie der Konservativen, die Hegemonie zu gewinnen und die politische Öffentlichkeit zu zerstören. Mit einem Fallbeispiel Sex aus dem Koffer. Als die ÖVP im Zusammenhang der Diskussion um Hrdlickas Mahnmal gegen Faschismus und Krieg den Begriff Kulturkampf in die (...)

Die ÖVP, im Vollbesitz ihrer Erbseligkeit, veranstaltete ein Hearing gegen den geplanten „Sozialhirtenbrief“ der Österreichischen Bischöfe, am 16. Juni im Wiener Luxushotel „Marriott“ — ein Beweis für die Stilsicherheit der Veranstalter, findet unser Redakteur Klaus Nüchtern, und konstatiert auch sonst (...)

Bei den diesjährigen Römerberg-Gesprächen setzte unser Herausgeberbeirat R. B. die Diskussion (begonnen mit „Geist und Zeitgeist“ in Heft Okt. 1987) über Moral und neue Liederlichkeit fort; das Frankfurter Publikum, unvorbereitet, fand sich in einem Wechselbad widerstreitender Gefühle. Die Welt ist (...)

Es geht um die Geister der Zeit. Wer ließ sie los und warum lassen sie uns nicht los? — Ein gefälliger Streifzug ist da fällig, einer, der manches wird auslassen müssen, sich dafür aber über manch anderes auch kräftig auslassen wird. Die Achtziger waren das Jahrzehnt der schleichenden Anpassung und (...)

Über die Verwandlung der realsozialistischen Anti-Natur in die bürgerliche Pseudo-Natur. Ein Essay. Die sich überstürzenden Ereignisse im Osten, die Öffnung der Grenzen und die ersten Kontakte der ‚Blockmenschen‘ miteinander haben gleichviel Sich-Überstürzendes in der westlichen Wirtschaft und (...)

Zum Jahreswechsel 89/90 haben die „Ereignisse im Osten“ ihren Begriff gefunden: um „gewaltlose Revolutionen“ handelt es sich. Noch nie haben Massen sich so friedlich und diszipliniert verhalten. Wo noch vor kurzer Zeit totalitäre Regimes Akklamationsaufmärsche befahlen, da versammeln sich heute (...)

„Das menschliche Leben“
Zur Abhängigkeit der modernen Wirklichkeit von den Bedürfnissen professionellen Managements und zur Mission der Kirche, mittels des Wortes Gottes über Fetische zu urteilen. Rede in Chicago Meine Damen und Herren. Am 1.Jänner 1988 wurde, wie Sie mir mitteilten, die Evangelisch Lutherische Kirche (...)

Die Demokratie läßt sich scheiden
I. Anzengruber ist in Verruf geraten seit langem. Wie um seine eigene Dramaturgie auf den Punkt zu bringen, formulierte Ödön von Horváth in der „Gebrauchsanweisung“ zu „Kasimir und Karoline“ — „Das Stück darf nicht also anzengruberisch gespielt werden“. Der Autor des „Pfarrers von Kirchfeld“ und des (...)

I. Im Jahr nach der ersten Weltausstellung (London 1851) eröffnete ein gewisser Aristide Boucicault in Paris ein Straßengeschäft namens „Bon Marché“. Der Laden war das, was man heute eine „soziale Innovation“ nennen würde. Durch Einführung neuartiger Verkaufsprinzipien hat er den Einzelhandel (...)

Kritische Politologie und politische Triebtheorie
1987 brachte der Freiburger Ça ira-Verlag ein Reprint von Frank Böckelmanns im März 1966 erstmals veröffentlichtem Essay über „Die schlechte Aufhebung der autoritären Persönlichkeit“, im Frühjahr 1990, beinahe auf den Tag seiner Emeritierung, Johannes Agnolis 1967 im Rahmen eines gemeinsamen Projekts mit (...)

Gesundheit in eigener Verantwortung: Danke, nein!
Sie haben mich hierher eingeladen, obwohl sie sehr wohl wußten, daß ich ihrem Vorhaben widersprechen werde. Ich bin davon überzeugt, daß Gesundheit und Verantwortung einer verlorenen Vergangenheit angehören, und daß ich — da ich weder Romantiker, Phantast noch Aussteiger bin — auf beides verzichten (...)

Zur amerikanischen Kontroverse zwischen Liberalismus und Kommunitarismus. Mit einer polemischen Marginalie aus bundesdeutscher Sicht. Die Selbstsucht dörrt alle Tugenden im Keim aus, der Individualismus legt vorerst nur den Quell der öffentlichen Tugenden trocken; mit der Zeit aber greift er (...)

Sieg des Methodenmangels
Kommunismus und lange Sicht {Der Bruderkampf zwischen KPD und SPD} In gewissem Sinne ist es prinzipiell verständlich, daß die KPD zur besiegten Partei werden mußte. Die S.P.D. hatte eine Theorie der Taktik: in jedem gegebenen Augenblick die möglichste Erträglichkeit des Arbeiterdaseins, (...)
Wie geht das? Da die kapitalistische Unordnung nicht von selbst in sich zusammenkracht, so sehr sie auch schon krachen mag, und da ihre Abschaffung nicht vom Himmel fällt, von dem schon gar nicht, ist es an uns, zu überlegen, wie wir mit unseren Händen in das da hineinkommen, was vor unseren Augen (...)

Meine ersten Erfahrungen mit mail art stammen ungefähr aus dem Jahr 1967, als Edgardo Antonio Vigo, Guillermo Deisler, Dámaso Ogaz und ich unsere jeweiligen Publikationen austauschten. Von diesen Publikationen ausgehend, montierten wir schließlich unsere künstlerischen Grundsätze. Offiziell begann (...)

1. Einleitung Mit der „islamischen Revolution“ im Iran 1979 begann in Europa und der USA ein Wideraufleben alter Stereotypen und Propagandalügen gegen „den Islam“ und „die Moslems“, die ihren Höhepunkt im auch hierzulande bekannten und beliebten Propagandafilm „Nicht ohne meine Tochter“ fanden. Im (...)

Verteufelung der Juden, Auferstehung des Blutes
1. Antike und Moderne Das Wuchern des Geldes — die Fortpflanzung dessen, was man als reines Mittel des Tausches verstand — erschien ursprünglich als etwas Unheimliches und Bedrohliches: eine unbegreifbare zweite Natur, die sich nicht zähmen und kultivieren läßt. Aristoteles nannte es „naturwidrig“ (...)

Alle sollen ab jetzt draußen bleiben. Der staatliche Rassismus, per Gesetz und Parlament, akklamiert durch die Medien, wundert sich dann über den gesellschaftlichen Rassismus, den er so miterzeugt und legitimiert, und macht dann einen auf betroffen, wenn Häuser brennen, Bomben hochgehen, (...)

Georg Lukács ist als Verfasser von Geschichte und Klassenbewußtsein jener Autor, auf den sich alle spätere Theorie, die der Auseinandersetzung mit der Marxschen Fetischkritik zentrale Bedeutung beimißt, in der einen oder anderen Form bezieht. Er gilt als Wegbereiter einer Marx-Interpretation, die (...)

(Bruhn, Joachim u. a. (Hg.): Kritik der Politik. Johannes Agnoli zum 75. Geburtstag. Freiburg i. Br.: ça ira-Verlag, 2000) Als Johannes Agnoli aufhörte an der Freien Universität in Berlin zu lehren, begann ich dort zu studieren. Einen Eindruck davon, was ich dadurch versäumt habe, bekam ich (...)

Guy Debords Kunst- und Medienkritik kann nur vor dem Hintergrund seiner allgemeinen Kritik bürgerlicher Vergesellschaftung begriffen werden. Guy Debord und die Situationistische Internationale erfahren in den letzten Jahren auch im deutschsprachigen Raum vermehrte Aufmerksamkeit. Zum einen (...)

Die Gesellschaft des Spektakels
Stephan Grigat referierte im Kritischen Kreis zum Thema „Der Fetisch im Spektakel“ über Guy Debords radikale Gesellschaftskritik.

Guy Debord und die Situationistische Internationale erfahren in den letzten Jahren auch im deutschsprachigen Raum vermehrte Aufmerksamkeit. Zum einen wurde Debords Hauptwerk Die Gesellschaft des Spektakels 1996 erneut aufgelegt. Zum anderen wurde das Augenmerk einer größeren Öffentlichkeit durch (...)

Stephan Grigat über die Internationalisierung des Kapitals und die Ressentiments der Linken.

Im Mai 2001 ist Pierre Bourdieus Gegenfeuer 2 in deutschsprachiger Übersetzung erschienen. Der Band enthält insgesamt elf Beiträge, die der am Collège de France lehrende Soziologe zwischen Juni 1999 und Jänner 2001 publiziert oder referiert hat. Bourdieu schließt in Gegenfeuer 2 nahtlos an die im (...)

Diese Woche ist erstmals eine deutsche Übersetzung von Zeev Sternhells Arbeit über die faschistische Ideologie erschienen, die 1976 zum ersten mal auf Englisch herausgekommen ist. Der emeritierte Professor für Geschichte an der Hebräischen Universität in Jerusalem und Autor von „Maurice Barres et le (...)

„Die Bürger sollen es wissen“, proklamiert aufgebracht Ignacio Ramonet, „der Globalismus greift die Gesellschaft an drei Fronten an“. Gemeint sind die militärische Front, jene der Wirtschaft und die Ideologie. Angenommen, uns interessiert vor allem letztere, so werden wir problemlos eine umfangreiche (...)

Wien: Passagen Verlag, 2002 Ausgehend von einem fragmentarischen Text des französischen Philosophen Louis Althusser – “Ideologie und ideologische Staatsapparate” – stellt sich Isolde Charim die Aufgabe, die Anknüpfungspunkte, aber auch die Leerstellen des Althusserschen Textes offenzulegen, ihn (...)

Gesellschaftliche Konflikte sind immer auch Kampf um Begriffe, um die „Definitionsmacht“ über die Art und Weise, wie die Probleme überhaupt wahrgenommen werden. Man könnte auch sagen, dass die Probleme quasi naturwüchsig nach Maßgabe der herrschenden Systemlogik definiert werden. Und eine (...)

Ralf Fischer: Sie waren auf der Konferenz „Antisemitismus in der deutschen Linken“ der Hans Böckler Stiftung Ende November 2004 in Berlin Referent zum Thema „Nahost-Konflikt und deutsche Linke.“ Ihre Debatte mit der Berliner Journalistin Elfriede Müller auf der Konferenz war für viele Teilnehmer (...)

Nach der Entstehung der faschistischen Ideologie (1999) ist nun erstmals Zeev Sternhells Faschistische Ideologie (im Original: Fascist Ideology) in ihrer deutschen Übersetzung erschienen. Sternhell beschäftigt sich dabei bewusst nur mit der Ideologie des Faschismus und nicht mit dem Faschismus (...)

Unser kleines Jenseits
Ein zentraler Ausgangspunkt jeder antirassistischen Arbeit ist das Wir. Und zwar in zweifacher Hinsicht. Einerseits ist das rassistische Wir letztlich jene Bastion, die es diskursiv anzukratzen und zu knacken gilt, andererseits ist auch das Wir, das sich gegen Rassismen richtet, als Nukleus des (...)

Das Rätsel der Macht
Das Rätsel der Macht Michel Foucaults unfreiwillige Anthropologie von Manfred Dahlmann (aus: BAHAMAS 26/1998) Bezeichnend für das Denken von Foucault ist dessen Leitfaden für das Alltagsleben, den er nach der Lektüre des Anti-Ödipus von Deleuze/Guattari zusammengestellt hat: Befreie die (...)

„Je mehr Magenschmerzen, desto süßer lächeln sie“
In seinem Roman „Herrn Kukas Empfehlungen“ schildert Radek Knapp höchst treffend die anstandslose Unterordnung unter den Guru Verwertbarkeit. Sein junger polnischer Held, zum ersten Mal nach Wien gereist, ist bass erstaunt über die Sitten im goldenen Westen. Die Menschen „sitzen vierzehn Stunden am (...)

Akzeptanz und Widerstand
Der Autor F. Schandl möchte die „Akzeptanz von Markt und Tausch, von Konkurrenz und Verwertung“ gestört und letztlich zerstört sehen. Sehr gut! Dann mal angefangen. Ich (37 Jahre alt) lebe von Arbeitslosenhilfe in einer unsanierten Wohnung, habe kein Auto und kein Fernsehen, esse mein angebautes (...)

Zur Ideologie gehört, dass ihr Subjekt, also wir selbst, von seinem Eingelassensein in Ideologie zunächst und zumeist gar nichts weiß. Man glaubt, frei das Wort zu ergreifen und zu sagen, was man auf der Höhe der eigenen Erfahrung und „mit bestem Wissen und Gewissen“ denkt – und spricht doch Deutsch. (...)

Walter Benjamins geschichtshistorische und kunstkritische Schriften bilden ein Gesamtwerk, in dem sich die verschiedenen Strömungen der abendländischen Philosophie mit den Fragen der Zeit kreuzen, von denen er als Mensch und als Jude betroffen ist. Die technische Fragestellung liquidiert die (...)

Die folgenden zwei Texte, die uns Paolo Virno freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat, können als Vertiefungen von Thematiken gelesen werden, die der Autor in der Grammatik der Multitude behandelt. Die erste dieser beiden Anmerkungen bezieht sich auf eine Überlegung im Kapitel „Gemeinplätze (...)

Eine Veranstaltungsreihe der Studienvertretung Politikwissenschaft an der Universität Wien. Religions- und Ideologiekritik Eine Einführung mit Stephan Grigat Karl Marx schrieb 1843: "Die Aufhebung der Religion als des illusorischen Glücks des Volkes ist die Forderung seines wirklichen Glücks. (...)

„Ein Aufatmen geht durch die bürgerliche Mitte, und auch die Gebildeten unter den Verächtern können es nicht mehr leugnen: Die totgesagte Religion ist ins Bewusstsein zurückgekehrt …“ So beginnt Thomas Assheuer seinen Leitartikel in der ZEIT vom 8. Februar 2007 anlässlich der anlaufenden Serie „Was (...)

Warum eigentlich Materialismus?
Helmut Fleischer (Jg. 1927) hat in Debatten um Ethik, um Sozialismus und um die Analyse historischer Transformationen mit einer Fülle von Arbeiten interveniert. Einen roten Faden seines Werkes bildet die Frage, was als Materialismus heute mit guten Gründen vertreten werden kann. Fleischers (...)

Der dernier cri hallt frohgemut durch die Feuilletons der Printmedien und durch die einschlägigen Sendungen des ORF-Radio Ö1, in dem sich die alternativ-links-liberalen Trendsetter ein Stelldichein geben. Ihre neuen Zauberformeln gegen Armut, Arbeitslosigkeit und alle anderen leidvollen (...)

Erstaunt verkündet das Feuilleton eine Marx-Renaissance. Die Krise habe das Marxsche Kapital zum Verkaufsschlager werden lassen. Lesekreise zur Kritik der politischen Ökonomie würden nur so aus dem Boden sprießen. Nach einem Jahrzehnt der weit gehenden Abwesenheit von kapitalismuskritischen Tönen (...)

In seinem Fragment „Kapitalismus als Religion“ stellt Walter Benjamin im Jahr 1921 auf gut drei Seiten die These auf, dass im „Kapitalismus eine Religion zu erblicken sei“. Er diene essentiell der Befriedigung derselben Sorgen, Qualen und Unruhen, auf die ehemals die so genannten Religionen Antwort (...)

Erschienen ist dieses voluminöse Werk in französischer Sprache bereits 1999, eine erste Übersetzung ins Deutsche im Jahr 2003, eine Taschenbuchausgabe 2006. [Die Zahlen in runden Klammern beziehen sich auf die Seiten dieser Ausgabe.] Die erste Welle der zumeist akademischen Rezeption ist verebbt, (...)

„What we do matters“, ist der Schlusssatz des Buches. Derlei Sentenzen sagen oft einiges über Stimmung, Haltung und Perspektive, mit der die AutorInnen schreiben. Z.B. das „Dixi et salvavi animam meam“ am Ende von Marxens Kritik des Gothaer Programms, aus dem sein schon resignativer Frust über den (...)

Fiktionen spielen in unserem bürgerlichen Dasein eine große Rolle. Permanent stellen wir uns etwas vor und permanent wird uns etwas vorgestellt. 1. In unserer Disposition reagieren wir beinahe reflexartig auf die Erfahrungen des Alltags, wozu nicht nur klassisch Produktion, Zirkulation und (...)

Weil die meisten ZeitgenossInnen von klein auf gelernt haben, in ökonomischen Kategorien zu denken, fällt es gar nicht mehr auf, dass am Ursprung der ökonomischen Wissenschaften Annahmen stehen. Aber die Tatsache, dass es kaum noch auffällt, ändert nichts an der Tatsache, dass es sich um Fiktionen (...)

Am Ende des fossilen Zeitalters treibt die verwaltete Gesellschaft ihren Zahlenspuk ins Extrem. Die Vorstellungen der Zukunft werden von mathematischen Funktionen dominiert, bis in die Mitte des Jahrhunderts extrapoliert, der Verlauf unserer Leben geglättet und Abweichungen unter das Gesetz der (...)

„Money makes the world go round, go round …!“ – Genau so ist es. So lange es Geld gibt, wird das Geld die Welt beherrschen. Die Aufgabe der Marktwirtschaft ist es, aus Geld mehr Geld zu machen. Ohne Gewinnmaximierung kein Überleben. Das ist der Zweck aller Übungen. Geld ist mitnichten ein (...)

Ein Leser meint: Eine Welt ohne Geld wäre schön, doch eine schöne Welt ohne Geld sei unmöglich. Also, brauchen wir Geld oder brauchen wir Geld nicht? Im Folgenden behandle ich fünf Fragen zum Thema Geld. Als Überschriften dienen mir die wichtigsten Antworten darauf. Es spricht einiges dafür, dass es (...)

Ideologie als Subjekt ohne Prozess
Dem Herausgeber Frieder Otto Wolf ist es zu verdanken, dass die Werke eines der einflussreichsten Marxisten des späten 20. Jahrhunderts, Louis Althusser, in deutscher Sprache (wieder) aufgelegt werden. Und nachdem 2011 eine neue Edition des wohl bekanntesten und einflussreichsten Textes von (...)

Marx’ Kritik der politischen Ökonomie
Kontinuität und Bruch Die globale Finanzkrise hat die kapitalistische Gesellschaftsordnung in den Grundfesten erschüttert. Aber die gegenwärtige Weltwirtschaftskrise erweist sich damit noch keineswegs als „Stunde der Linken“ und radikaler Bewusstseinsveränderungen. Bei aller Skepsis einer Mehrheit (...)

Liberalismus gut, Neoliberalismus schlecht
Vorerst ist man enttäuscht. Das Buch ist ungefähr so wie man es erwartet. Linksakademischer Standard, der diesen erfüllt, aber nirgends darüber hinaus geht resp. überrascht. Da mögen sich einige wiedererkennen, aber insgesamt ist das sehr konventionell. Und ziemlich langatmig noch dazu. Seitenweise (...)

Der Begriff Freiheit wurde im Laufe der Geschichte stets neu gefasst und bis in die heutige Leistungsgesellschaft weitergetragen. Allein, geändert hat sich unser Umgang mit ihm. Die Freiheit, zumindest als Begriff, ist seit der Aufklärung durch viel Widerstand gegangen. Wir brauchen sie nicht (...)

Die rastlose Selbstzerstörung der Aufklärung zwingt das Denken dazu, sich auch die letzte Arglosigkeit gegenüber den Gewohnheiten und Richtungen des Zeitgeistes zu verbieten. (Horkheimeer/Adorno, Dialektik der Aufklärung) Was für ein kometenhafter Aufstieg für ein erst kürzlich erfundenes Adjektiv! (...)

Welches ist Ihr Lieblingsbuch, Herr Brecht? – Sie werden lachen: die Bibel. Brecht hat das Gedicht Die Seeräuberjenny 1926 geschrieben, im selben Zeitraum wie die Ballade Von der Kindesmörderin Marie Farrar, einer als Dienstmädchen schuftenden jungen Frau, die ihre (ungewollte) Schwangerschaft (...)

Selbst wenn in einem Boot, das einen reißenden Fluss überquert, die Besatzungsmitglieder beim Rudern sich völlig verausgaben sollten, selbst dann wird das Boot durch die Strömung vom gegenüberliegenden Ufer extrem abgetrieben, sofern jeder allein und für sich, „völlig frei“ sich verausgabt und nicht (...)

Die ,Arbeit‘ ist ihrem Wesen nach die unfreie, unmenschliche, ungesellschaftliche, vom Privateigentum bedingte und das Privateigentum schaffende Tätigkeit. Karl Marx Alle fordern Arbeit, Arbeit, Arbeit! Manche fordern eine bedarfsorientierte Grundsicherung, andere ein bedingungsloses (...)

Worauf es deswegen bei dem Studium der Wissenschaft ankommt, ist, die Anstrengung des Begriffs auf sich zu nehmen. Sie erfordert die Aufmerksamkeit auf ihn als solchen (…) Der Gewohnheit, an Vorstellungen fortzulaufen, ist die Unterbrechung derselben durch den Begriff ebenso lästig als dem (...)

Die Routine wird gestört, und das ist durchaus erfrischend. Wichtig ist, dass der Liberalismus in diesem Band nicht dekretiert wird, sondern diskutiert. Nicht einfach übergestülpt, sondern umgestülpt. Der Liberalismus wird als Problem begriffen und nicht nur als dessen Lösung. An diesem Vorhaben (...)

Der Covid-Konsens im deutschsprachigen Raum ist weiterhin erdrückend. Er basiert auf unhinterfragten Glaubenssätzen. Die ihn verteidigen, tun es mit intellektuell schlichten Mitteln. Jede Analogie, jede schiefe Metapher – ob von Flugzeugabstürzen oder der „Wand“ der Infektionen – verbreitet sich in (...)

Jüngst hat Göran Therborn mit großer Geste die soziale Substanz des Neoliberalismus als „Sado-Liberalismus“ charakterisiert. Dessen Kern bildet ein Mechanismus der Responsibilisierung. Darin wird den Verlierer:innen des Prozesses der atypisierten Flexibilisierung der Lohnarbeit, der Vermarktlichung (...)

Marx hat aus gutem Grund an Aktualität gewonnen und sollte daher im Original studiert werden. Wir stellen auf unserer Homepage nicht nur sämtliche publizierte Schriften von Marx und Engels zur Verfügung, sondern auch gesondert ihre Hauptschriften, einmal im Original und zusätzlich in einer zweiten (...)
The Marxists Internet Archive (MIA) is an all-volunteer, non-profit public library, started more than 20 years ago in 1990.
In 2007, MIA has 62 active volunteers from 33 different countries. MIA contains the writings of 592 authors representing a complete spectrum of political, philosophical, (...)
Bibliothek der revolutionären Bewegungen unserer Zeit: Reden — Schriften — Briefe — Wissenschaftliche Studien. Gegründet im vorigen Jahrhundert als: »Klassiker des Marxismus-Leninismus«.
Sie finden hier die wohl umfangreichste Sammlung der Werke von Karl Marx und Friedrich Engels und anderer (...)
Grundsatzerklärung der Sozialistischen Studienvereinigung
Die Sozialistische Studienvereinigung ist ein Zusammenschluss von Menschen aus verschiedenen Strömungen der antikapitalistischen Linken in Frankfurt und Umgebung, die sich die gemeinsame Aneignung der von Marx datierenden revolutionären (...)