Grundrisse, Nummer 38

Medieninhaberin: Partei „grundrisse“
Herausgeberin: Redaktion „grundrisse“
An dieser Ausgabe haben mitgearbeitet: Martin Birkner, Bernhard Dorfer, Robert Foltin, Birgit Mennel, Wolfgang Neulinger, Minimol, Franz Naetar, Anton Pam, Karl Reitter
Layoutkonzept & Covergestaltung: Lisa Bolyos; Cover unter Verwendung von „Ekiti Women Protest naked“ (Ifedayo Adebayo), fotografiert während der Proteste in Ekiti State/Nigeria im April 2009 für die Anerkennung des Kandidaten des ActionCongress, Kayode Fayemi, als Wahlsieger, und für die Wiedereinsetzung von Ayoka Adebayo in die Wahlkommission; 8. März-Fahrraddemo in Italien (Jahr unbekannt, http://paginecorsare.myblog.it) und Ausschnitten eines Fotos vom 3.12.1968 (Fotograf_in unbekannt)
Layout: Karl Reitter
Erscheinungsort: Wien
Herstellerin: Digidruck, 1100 Wien
Offenlegung: Die Partei „grundrisse“ ist zu 100% Eigentümerin der Zeitschrift „grundrisse“. Grundlegende Richtung: Förderung gesellschaftskritischer Diskussionen und Debatten.
Der Inhalt der grundrisse steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation, außer wenn anders angegeben.

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,
Fertig ist er, der zweite Teil unseres Schwerpunktes zu Geschlechterverhältnissen und gesellschaftlicher Arbeitsteilung. Lisa Haller und Silke Chorus gehen regulationstheoretisch bewaffnet auf die Suche nach einer feministischen Kritik der politischen Ökonomie, die Frauen der Precarias a la deriva aus Madrid stellen sich unter anderem die Frage „Was ist ein Streik?“ und zeichnen ihre methodischen Zugänge ebenso wie die Praxis des Derive, ihre Form der militanten (...)

Beitræge
Call for Papers – grundrisse # 39:

Wissenschaftskritik im Postfordismus

4

Im Gefolge von 1968 wurde der Kritik der Sozialwissenschaften ein besonders hoher Stellenwert beigemessen. Unzählige Publikationen zur Kritik der Universität bzw. des universitären Wissens waren die Folge, die Rolle der staatlich-kapitalistischen Institutionen der Produktion und Distribution von (...)


Wir sind auf dem Weg in ein neues Zeitalter

Über die arabischen Aufstände, die Anforderungen der Zukunft und die Rolle der Linken — Interview mit Fawwas Traboulsi

5

Fawwas Traboulsi gilt als eine linke Legende im Libanon und kann auf mehr als vier Jahrzehnte politischen Aktivismus zurückblicken. Er war Mitbegründer der Organisation Libanesischer Sozialisten, die 1969 den nationalen Revisionismus der traditionellen libanesischen KP kritisierte und für eine (...)


Car(e) Workers

Große Krise und (noch) kleine Kämpfe in der Steiermark

10

Lange Zeit war es ruhig hinter dem Semmering. Krise hin oder her, an der „Kernölrepublik“ schien das alles vorüberzugehen, auch wenn uns am „Höhepunkt der Krise“ die erschütternde Nachricht ereilte, dass nur 5 von 26 Kernölen wirklich steirisch sind, und der Rest aus chinesischen Kürbiskernen gepresst (...)


Die Regulation geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung

Auf der Suche nach einer feministischen Kritik der politischen Ökonomie

14

1. Einleitung Mit der Ausbreitung von Lohnarbeit wurden in der sich formierenden kapitalistischen Ökonomie verschiedene Formen der Arbeitsteilung institutionalisiert, die seither in einem wechselseitigen Austauschverhältnis stehen. Diese arbeitsteiligen Austauschverhältnisse befinden sich in (...)


Fragen, Illusionen, Schwärme, Meuten und Wüsten

Zu Untersuchung und Militanz der Precarias a la deriva

25

[(Der hier vorliegende Text der Precarias a la deriva versteht sich einerseits als Dokumentation dessen, was sich mit dem Namen der Precarias a la deriva und mit dem Prozess der Findung und Erfindung dieses Namens verbindet, andererseits aber auch als Dokumentation einer Suchbewegung nach (...)


„Wir sind prekär aber revolutionär!“

Widerstandsstrategien von Migrantinnen

32

Entschuldigen Sie bitte die Störung, aber das hier ist eine Revolution! (EZLN) Mit dem Jingle „Wir sind prekär aber revolutionär!“ stellt maiz seit Jahren, am alternativen 1. Mai und bei anderen Aktionen, die Prekarisierung und gleichzeitig auch die Macht der Migrantinnen dar. Die Rolle und die (...)


Auf der Reise durchs Immaterielle

Noch mehr Anmerkungen zu Negri / Hardt, Common Wealth

38

Inmitten des Strudels, durch den die LeserInnen am Ende der Trilogie von Negri und Hardt zu rudern gezwungen sind, wird „ein Mann namens Mohammed“ vorgestellt, der in Monrovia / Liberia „über mehrere tausend Männer verfügt haben soll“, die er für „eine Vielzahl unterschiedlicher informeller Jobs (...)


Die Krise lernen

Neuzusammensetzung des Arbeitsvermögens im postfordistischen Kapitalismus

46

Einleitung Die Uniproteste des Jahres 2009 haben ihre Ursachen nicht allein in der spezifischen Situation an den Universitäten, die nach den Zielen und Kriterien des Bolognaprozesses reformiert werden. Vielmehr haben sie einmal mehr gezeigt, dass die Bildungssysteme im Zentrum der sozialen (...)


Kämpfe um Land

Gut leben im post-fossilen Zeitalter

60

Wer erinnert sich noch an die gute alte Zeit der hohen und sicheren wirtschaftlichen Wachstumsraten, eines beständigen Ausbaus von Sozialleistungen, des freien Hochschulzugangs? Wer hat noch die Zeit im Gedächtnis, als man sich um einen Arbeitsplatz keine Sorgen machen musste, und wenn man doch (...)


Buchbesprechungen

Anarchismus

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Sebastian Kalicha / Gabriel Kuhn (Hg.): Von Jakarta bis Johannesburg. Anarchismus weltweit. Münster: UNRAST Verlag, 2010, 400 Seiten, Euro 19.80 Gabriel Kuhn (Hg.): „Neuer Anarchismus“ in den USA. Seattle und die Folgen. Münster: UNRAST Verlag, 2008, 300 Seiten, Euro 16,80 Uri Gordon: Hier und (...)


Pun Ngai / Ching Kwan Lee:

Aufbruch der zweiten Generation

Wanderarbeit, Gender und Klassenzusammensetzung in China
Minimol

66

Berlin/Hamburg: Assoziation A, Oktober 2010, 296 Seiten, 18,00 Euro „Aufbruch der zweiten Generation“ ist nach „Unruhen in China“ (Beilage zu Wildcat #80, Dezember 2007) und „Dagongmei. Arbeiterinnen aus Chinas Weltmarktfabriken erzählen“ (Assoziation A, September 2008) die bereits dritte (...)

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