Grundrisse, Nummer 22

Medieninhaberin: Partei „grundrisse“
Herausgeberin: Redaktion „grundrisse“ (Wolfgang Bacher, Dieter A. Behr, Martin Birkner, Bernhard Dorfer, Robert Foltin, Daniel Fuchs, Käthe Knittler, Birgit Mennel, Minimol, Franz Naetar, Paul Pop, Karl Reitter, Andrea Salzmann, Klaus Zoister)
Grafikkonzept: Harald Mahrer
Layout: Karl Reitter
Umschlag: Andrea Salzmann
Erscheinungsort: Wien
Herstellerin: Digidruck, 1030 Wien
Offenlegung: Die Partei „grundrisse“ ist zu 100% Eigentümerin der Zeitschrift „grundrisse“. Grundlegende Richtung: Förderung gesellschaftskritischer Diskussionen und Debatten
Der Inhalt der „grundrisse“ steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation.

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser!
Am 9. Mai durchsuchte die Polizei an die 40 Objekte in Deutschland, um eine angebliche terroristische Vereinigung zur Störung des G8-Gipfels in Heiligendamm zu zerschlagen. Wenn es darum gegangen sein sollte, die Bewegung einzuschüchtern, so ist das Polizei und Staatsapparat nicht gelungen. Denn am gleichen und am nächsten Tag demonstrierten 10.000e in ganz Deutschland gegen die Repression. Auch in Wien zogen über 100 Menschen vor die deutsche Botschaft, um ihren (...)

Beitræge

Neue Gemeinplätze

Bewegung, Organisierung und linke Intervention

5

Von breiten Bündnissen getragene Großmobilisierungen sind immer ein Anlass, perspektivische Fragen nach dem Stand der sozialen Bewegungen und ihrer politischen Linken aufzuwerfen. Sie sind aber auch eine Gelegenheit, Antworten neu zu diskutieren, die zuvor auf solche Fragen gegeben wurden. Die (...)


Ein ganz normaler Kapitalismus

&Uelig;bersetzungen

9

Die symbolische und historische Bedeutung Osteuropas für die Linke steht außer Zweifel. Es war ja Osteuropa, wo das sozialistische Experiment angeblich unternommen worden war. Der Zusammenbruch der Ostblockregime 1989 bedeutete für die meisten Menschen, dass es jenseits des Horizonts eines (...)


... auf den Geschmack gekommen – sechs Monate Streik bei Gate Gourmet

Ein Rezensionsessay
Minimol

24

Arbeiten oder Streiken? Vom Finanziellen her ist Arbeiten besser – aber vom Arbeiten her: Streiken! streikende Küchenhilfe/Produktionsarbeiterin (Umschlag Rückseite) Die Entscheidung für den Streik war für mich schwer, weil das gegen meine bürgerliche Existenz an sich geht. Von meiner Herkunft her (...)


Das bedingungslose Grundeinkommen: eine kommunistische Forderung!

31

In einer ersten Reaktion auf die Debatte über die Grundsicherung meinte die damalige Innenministerin Liese Prokop: „Das Grundeinkommen ist eine urkommunistische Forderung … Da würde sich ja jeder überlegen, ob es sich überhaupt noch auszahlt, 40 Stunden zu arbeiten.“ Liese Prokop bezog sich (...)


Warum eigentlich Materialismus?

Helmut Fleischers praxisanalytisches Materialismuskonzept

40

Helmut Fleischer (Jg. 1927) hat in Debatten um Ethik, um Sozialismus und um die Analyse historischer Transformationen mit einer Fülle von Arbeiten interveniert. Einen roten Faden seines Werkes bildet die Frage, was als Materialismus heute mit guten Gründen vertreten werden kann. Fleischers (...)


Ist Sex subversiv?

Linke Theorien der sexuellen Befreiung und Gender-Dekonstruktion

48

Teil 2: Von der feministischen Sex-Debatte zum postmodernen Gender-Trouble Am 13.September 1968 flogen auf einer Delegiertenkonferenz drei Tomaten auf grinsende Männer am Vorstandtisch des SDS (Sozialistischer Deutscher Studentenbund). Die männlichen Genossen hatten offensichtlich der Rede von (...)


Mike Davis:

Planet der Slums

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Berlin: Assoziation A, 2007, 248 Seiten, 20 Euro Grober Backstein, Stroh, Recycling-Plastik, Zementblöcke und Abfallholz! Laut Mike Davis sind das die Materialien, aus denen die weniger betuchten Städter und Städterinnen in Zukunft – voraussichtlich sind das dann eine Milliarde an der Zahl (...)


John Holloway, Edward P. Thompson:

Blauer Montag

Über Zeit und Arbeitsdisziplin

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Hamburg: Nautilus-Verlag, 2007, 92 Seiten, 10,90 Euro Der 1993 verstorbene Edward P. Thompson, Autor der bahnbrechenden Studie über die „Entstehung der englischen Arbeiterklasse“ war einer der zentralen Vertreter der „Geschichtsschreibung von unten“, in der nicht durch „große Männer“ hervorgerufene (...)


Gerald Raunig, Ulf Wuggenig (Hg.):

Die Kritik der Kreativität

Band 6 der Reihe republicart – Kunst und Öffentlichkeit

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Wien: Verlag Turia + Kant, 251 Seiten, 2007, 26 Euro Aus dem Band 6 ist nicht die „Farbe der Wahrheit“ geworden, so wie es eigentlich im Heftchen, das über die Schriftenreihe des eipcp informiert, angekündigt wurde. Auf die Farbe des Buchumschlags müssen wir jedoch nicht verzichten: Was am Abend (...)


Seymour Martin Lipset and Gary Marks:

It didn’t happen here

Why Socialism failed in the United States

70

New York: W.W.Norton & Company, 2001, 384 Seiten, 15 US-Dollar Warum gab es in den USA keinen Sozialismus? Die USA sind die einzige bürgerliche Gesellschaft des Westens ohne eine einflussreiche sozialdemokratische oder sozialistische Partei. In ihrem Buch „It didn’t happen here – why (...)

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