FORVM, No. 496-498

Internationale Zeitschrift für kulturelle Freiheit, politische Gleichheit und solidarische Arbeit, begründet 1954 von Friedrich Hansen-Loeve, Felix Hubalek, Alexander Lernet-Holenia und Friedrich Torberg; fortgeführt von Günther Nenning 1966-1986. Medieninhaber/Verleger und Herausgeber Gerhard Oberschlick. Hersteller: Typographische Anstalt, 1190 Wien

Beitræge

Wer, wenn nicht wir?

»Schützt Euer Land selbst!«

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Hans Lebert, 1992 Exil-FORVM, Amsterdam 1998 Wir waren also dort, am 12. April, präsentierten die vorige Ausgabe und beratschlagten die europäische Lage: Den wachsenden Rechtsextremismus mit nationalsozialistischem Kondensationskern in Österreich; einer Viertel-Partei, die keine mehr sein mag, (...)


Minister Larifari

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4 Anschreiben, 1 Aktennotiz Postscriptum und Notabene mit 3 Fußnoten Herrn Staatssekretär und Bundesminister designatus für Inneres Caspar Einem persönlich (1) BKA Fax: 53 55 656 6. 4., ca. 15. 20 (2) BMfI Fax: 53126 2240 7. 4., ca. 14.10 Wien, 6. April 1995 Betrifft: SchubhäftlingInnen, (...)


Unumschränkt solidarisch

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Sehr geehrte Damen und Herren, ich freue mich, Sie im Namen von Constantin Film und der Österreichischen Sektion von amnesty international bei dieser Galapremiere begrüßen zu dürfen. Das Bühnenstück des chilenischen Autors Ariel Dorfman »Der Tod und das Mädchen«, das heute abend in der Verfilmung (...)


Ist intellektuelle Probität eine philosophische Kategorie?

Betrachtungen zum Heidegger-Vortrag in der Österreichischen Gesellschaft für Literatur

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»Wehret den Anfängen«, mahnten noch vor kurzem viele Stimmen, oder aber auch: »Der Schoß ist fruchtbar noch ...«, zitierten andere Bertold Brecht. Nun, von Anfängen kann wohl nicht mehr die Rede sein, wir sind mitten drin in der braunen Jauche, die schneller kam, als es sich die ärgsten Pessimisten (...)


Nach fünfzig Jahren

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Rede in Klagenfurt, am 8. Mai 1995, wo M.G. ein halbes Jahr zuvor die Ehrendoktor-Würde der dortigen Universität empfangen hatte. Wir sollen in der Weltgeschichte für Krieg und Frieden und für das Grossdeutsche Reich Adolf Hitlers nicht Ahnenforschung treiben und für das doch Erstmalige und (...)


Gruß ans Exil aus dem Untergrund

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Im vorigen Heft, das am 22. März 1998 im Amsterdamer Exil erschienen ist, baten die Redakteurinnen Evelyn Kunschitz und Maria Windhager einige teure Verschollene, deren Schicksal ungewiß war, sich mit dem FORVM in Verbindung zu setzen. Von der vormaligen Präsidentschaftskandidatin (1992) der FPÖ (...)


Jeder Tag ist ein Freudentag
oder
Das erste Gebot

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Krieg und Gewalt, Auschwitz und Hiroshima ist für alle, die das Schlamassel am eigenen Körper, in meinem Fall in falscher Haut, erlebten und nur durch Wunder überlebten, kein Thema für Ansprachen oder Vorträge. Aber persönlich-privates Trauma, Zeugenaussage, eine Art Bekenntnis. Über einen Alptraum (...)


Liebe Leute!

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Nachstehend überreichen wir Euch den ersten Beitrag für die Lose-Blatt-Sammlung »Baedeker für Eingeborene von hier und anderswo«: »Wien für uns« Vorspann: Wien ist eine besonders männliche Stadt, schon durch die Namen ihrer Plätze und Straßen, die teilweise umbenannt gehören. »KärntnerInnenstraße« geht (...)


Rückkehr nach Österreich

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K.P., geboren 1928 in Baden bei Wien, FORVM-Autor und Mentor unserer Blattmacher seit Michael Siegert, wird am 31. August d.J. als Redakteur des off. Organs der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, »Die Gemeinde«‚ in Pension gehen. Früher als »Kommunist« verdächtigt, wird er jetzt gern wegen seiner (...)


Internationales Menschenrechts-Tribunal

50 Jahre Zweite Republik — 50 Jahre Unterdrückung von Lesben und Schwulen

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Sieben Senate, bestehend aus je 5 bis 7 Juroren, prüfen Anklage und Rechtslage, hören Zeugen und sprechen differenzierte Urteile zu den einzelnen Anklagepunkten. 9. -12. Juni 1995, Republikanischer Club, Wien I. Vorsitz: Freda Meissner-Blau und Gerhard Oberschlick Freitag, 9., 10 Uhr: Verlesung (...)


So verrückt wie sie meinen

Warum die Grünen die Hetze gegen das TATblatt nicht mitmachen

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Wie gewaltbereit ist die linke Szene wirklich? Seit Jahren hat kein Thema die emotionalen Wogen der Österreicher so in die Höhe gepeitscht wie der Anschlag von Ebergassing. Leider, denn der rechte Terror hat bereits Opfer gefordert, ohne gewaltige Reaktionen dieser Art auszulösen. Die Grünen (...)


P.S.: Verrückt, wie? liebe Madeleine!

Warum das FORVM die Hetze der Medien sowie der Grünen nicht mitmacht

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Liebe Madeleine, Du hast mich — ich danke Dir! — an meine redaktionelle Verantwortung gemahnt und überzeugt, daß ich Dein obiges Bekennerschreiben kommentieren muß. Hier also eine glasklare Distanzierung von Deinem unverantwortlichen Spiel mit den vier Feuern: 1. Hetze, 2. Denkverbot, 3. (...)


»Der Dritte Mann«

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Ein Film, der bekanntlich in Wien spielt. Die Personen und ihre Darsteller: P. = Dr. Thomas Prader, Helferlein (Buch) I., auch »Ich« = Wolfgang Purtscheller, der »Informierte« E. = Innenminister Dr. Caspar Einem, zu Rettender X. = ████████████████ Das »Beisl« = Arena-Cafe Der »Chef« = Caspar Einem (Idee) (...)


Ebergassing. Eine Bomben-Story

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Zwei Leichen im Feld, wo sie tagelang herumliegen; ihre selbstgebastelten Minen werden von Polizisten an Ort und Stelle gesprengt, wobei ein Sachschaden entsteht, aber der Strom-Mast, den die Toten angeblich sprengen wollten, steht und steht und steht. Wolfgang Purtscheller lauschten wir über (...)


Wie man Masten sprengt und warum man Bomben legt

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Die »Kronen Zeitung«, die Bumser, die CIA, die Nationalen und die Freiheit — damals für Südtirol. Eine Sachverhaltsdarstellung von besonderer Seite. Frühling in Rom. An der Piazza Navona packt ein Portraitmaler seine Staffeleien ein, Touristen schlendern an einem Antiquitätenladen vorbei, um sich an (...)


BERUFE-FORVM

Der kleine Bomben-Experte

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Bald naht der Schulschluß, und Du, liebeR jungeR Leserln, wirst Dich fragen, was Du denn werden könntest in Deinem Leben. Es gibt viel mehr lustige Berufe, meinE FreundIn, als man glauben möchte. In loser Folge wollen wir Dir einige vorstellen — zuerst einen für echte Abenteuerer. Emmanuel Kubart, (...)


Besuche bei Freunden

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Ächz’ und Stöhn’, daß Gott erbarm’, unter dem Druck des Verbotsgesetzes. Aus den geheimen Aufzeichnungen von Reinhold, dem Redaktionsschelm. Wir distanzieren uns nachdrücklich und unwiderruflich von den unten wiedergegebenen Ansichten des FORVM. Was sie uns erzählt haben, ist, so unglaublich es klingen (...)


FORVM meets AULA

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Graz, 4. Mai 1995, Merangasse 13, Redaktion der AULA. Um 10.30 läuten wir an, um einen früheren Besuch Jürgen Hatzenbichlers in unserer Redaktion zu erwidern. Dahinter begann das nachfolgende Gespräch, das bis ca. 12 Uhr in einer nahen Kneipe gedauert hat. Unsre untige Meinung revozieren wir, ganz (...)


Die Mehlspeis’ in Döbling

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Dienstag, 16. Mai 1995, 15.30-18 Uhr Cafe Gugelhupf, Billrothstraße 9 Hinter der Theke: Michael Graf, der mit vierzig oder fünfzig Polizisten von der AUF befreundet sein will; auf der linken Thekenbank: sein Vater. Das FORVM legt ein ‚Tatblatt‘ auf die Budel und ordert ein Seidel. Der (...)


Alt Währinger Beisl

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Sind auch die Wiener Kaffeehäuser schon alle in Neo-Jugendstil verläßlich kaputtrenoviert — das Original-Wiener Beisel findet man noch. Wenn Sie keinerlei Wert auf fein-teures Fressen legen, aber ein Budweiser Bräu zu dicken Suppen aus der Mikrowelle, auf Resopal serviert, goutieren; wenn Sie die (...)


Im Wirtshaus Zur Staatsgewalt

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Onkel Klestil macht Quatsch. Nebst zwei Briefen des Herausgebers. Am 24. Dezember des Vorjahres war es, high noon zwischen dem Herbeischleppen der letzten Geschenke und dem Beginn des Baumschmückens, als knapp nach 13 Uhr im Rahmen der Sendung ‚Licht ins Dunkel‘ auf FS 2 des ORF die beiden (...)


»Rassismus« im Museum

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Zur Popularisierung anthropologischen Wissens im Wiener Naturhistorischen Museum Im August 1993 erschien in der naturwissenschaftlichen Fachzeitschrift ›Nature‹ unter dem Titel »Racial Science« ein längerer Leserbrief, der die anthropologische Schausammlung des Naturhistorischen Museums in Wien zum (...)


»Europäischer Vorzug über die andern drey Theile der Welt«

Zur Wahrnehmung des Fremden in der Literatur des 16. und 17. Jahrhunderts

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In der uns geläufigen Vorstellung von Geographie und Geschichte erscheint der Europäer zwangsläufig als Beherrscher und Eroberer. Wir sprechen etwa vom »Zeitalter der Entdeckungen«, als hätte der Rest der Welt nur auf das Erscheinen des Entdeckers gewartet, um endlich existieren zu können. Dessen (...)


Wie geht es weiter mit Europa in Europa?

Über die EU nach der Erweiterung

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Da waren es endlich fünfzehn, nämlich Mitgliedsländer in der Europäischen Union (EU). Nicht sechzehn, wie es vorher in Brüssel nach endlosen und strapazierenden Verhandlungen der Ministerräte über Fischereiquoten, Beitragszahlungen in die Gemeinschaftskasse oder über leidige Agrarfragen verabredet (...)


»Das Prinzip Auschwitz«

Reflexionen zur Leichenproduktion im 20. Jahrhundert

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Fünfzig Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges nimmt die Beschäftigung mit diesem und seiner Vorgeschichte immer seltsamere Formen an. Angesichts der auf die Erinnerungstage hin terminierten Appelle, nicht zu vergessen, angesichts des damit verbundenen Erinnerungs- und Gedenkstättenfurors kann man (...)


Lob der Unangenehmheit

»Über einen Fehler unsrer Tugend« und seine Wiederholung — »Ja oder nein?«

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Bei der Vorbereitung bin ich wieder einmal darauf gestoßen worden, daß Günther Anders ein äußerst unangenehmer Mensch war. Immer wenn ich mich hingesetzt habe, um irgendwas aufzuschreiben, imaginiert sich mir der und macht mir Einwände und pflanzt mich hin und her, so ungefähr: Er sagt, was machst (...)


Kleine Aufmerksamkeit

Dr. Jörg Haider

Betrifft: Einem, sie und mich

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an alle seine mir bekannten Adressen: F Kärntnerstr. & Parlament, privat in Klagenfurt, Wien und im arisierten Bärental Aus mehreren meiner Artikel wissen sie ja, daß sie in meinen Augen seit ihrer Ulrichsberg-Rede 1990, wo sie u. a. den Raubkrieg der Nazi verherrlichten, ein (...)


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