Amelie Lanier, 1. Abschnitt
März
2011
Vierter Termin, 27. 3. 2011

Protokoll 4

Entfaltete Wertform

B) (im Weiteren auch II) Totale oder entfaltete Wertform

Der Fortschritt im Gedanken ist, daß jetzt jede Ware mit jeder anderen in ein Verhältnis tritt, während es vorher nur ein das Verhältnis zweier Waren ging.

Was bedeutet die Formulierung:

Als Ware ist sie Bürger dieser Welt.

(S 77 Mitte)

?

Sie wird erst dann anerkannt, wenn sie den Markt betritt und sich mit allen anderen vergleicht. Der Vergleich gibt ihr erst die Daseinsberechtigung. Sie ist jetzt gleichgesetzt mit allen anderen, austauschbar. Ihre Vergleichbarkeit über den Tauschwert ist gleichgültig gegen die besondere Form des Gebrauchswerts.
Das ist die Analogie zum Bürger, der ja auch formal gleichgestellt ist, wenngleich er sozial und individuell verschieden ist.
So wie die Waren sind die Bürger ja auch untereinander austauschbar: Jemand muß nicht Sohn eines Arztes sein, um Arzt zu werden.

(Wieder einmal die Debatte um Fußnoten, die wieder einmal als überflüssig eingestuft werden.)

Es wird offenbar, daß nicht der Austausch die Wertgröße der Ware, sondern umgekehrt die Wertgröße der Ware ihre Austauschverhältnisse reguliert.

(S 78, Absatz 1)

Dem Tausch ist das Zufällige genommen, bei dem sich zwei Waren aneinander messen und das Austauschverhältnis recht willkürlich ist. Es ist vorgegeben und kann nicht mehr durch Feilschen zugunsten des einen oder anderen Warenbesitzers verändert werden.
Es ist auch nicht mehr ein beliebiger Gebrauchswert, der den Wert der anderen Ware verkörpert, sondern alle treten sich als gleiche gegenüber und verlangen Bewertung durch alle.

Hier müßte es doch schon Geld geben, oder darauf lauft das doch alles hinaus!
Ja, aber so weit sind wir noch nicht. Marx will ja nachweisen, wie sehr der Tausch, der Markt des Geldes bedarf. Deshalb bestimmt die Wertgröße das Austauschverhältnis, und nicht die individuelle Verkaufslust der Verkäufers oder Kauflust des Käufers.
Dies ist ein Argument gegen die VWL-Behauptung, daß Angebot und Nachfrage die Preise bestimmen. Da ist noch die Vorstellung der einfachen Wertform, daß die zwei Seiten des Tauschverhältnis sich den Wert ihrer Waren kuhhandelmäßig ausstreiten können, während sie doch schon längst mit allen anderen Waren im Vergleich stehen und sich gar nicht leisten können, groß über oder unter Wert zu verkaufen.

Unter „besonderer“ Äquivalentform ist zu verstehen, daß jede Ware in diesem Getümmel aller Waren Äquivalent jeder anderen sein kann, was ein Mangel des Marktes wäre, vom Standpunkt des Tausches – jeder Warenverkäufer müßte erst alle anderen Waren abklappern, sich über individuelle Tauschverhältnisse kundig machen und danach den Tauschwert seiner Ware gegenüber jeder anderen festsetzen.

Mit der Finanzkrise und einem gewissen Mißtrauen gegenüber der Haltbarkeit der Währung gab es einige Artikel zu dem Thema, wie unpraktisch der Markt ohne Geld wäre, wenn alle mit ihren Kartoffeln oder Karotten anrücken müßten, um zu anderen Waren zu kommen.
Es stimmt ja auch: Wenn man Markt und Tausch will, ist es unsinnig, auf Geld verzichten zu wollen. Und daß es Markt geben muß, ist bei dieser Argumentationsweise unterstellt, weswegen man dann ausmalen kann, daß er ohne sein Umlaufsmittel absurd wäre.

Es wäre ja auch widersinnig, wenn die Ware, die auf den Markt kommt und sich dort bewähren muß, bereits die Marktmacht hätte, Wert zu verleihen, also andere zu beurteilen. Die (in Äquivalentform befindliche) Ware, die keinen Wert hat, weil sie Wert ist, würde auf einmal durch andere Waren bewertet, als wäre sie eine gewöhnliche Ware, deren Wert sich erst erweisen muß. Die Leinwand würde also nicht den Rock suchen, sondern sich hinsetzen und herausfordernd rufen: na, komm her! Ich kann dich genauso beurteilen! Ich bin so gut wie du.
Der Markt würde zum Schlachtfeld, à la Asterix. Jeder würde gerne seine Ware als Äquivalent etablieren, oder zu einem höheren Wert losschlagen.
Es träte, um die Analogie von Seite 66 (Anerkennung als Majestät) zu strapazieren, der Zustand ein, in dem jeder gerne König wäre und niemand gerne Untertan, wodurch die ganze Anerkennerei nicht mehr funktionieren würde.

Diskussion:
Was für eine Art Mangel wird hier vorgestellt? Mangel an einer theoretischen Vorstellung oder an einer historischen Praxis?

Angebot 1: weder–noch!
Ohne allgemeines Äquivalent geht kein Markt zu machen.

Also hats das auch nie gegeben?
Doch, eben dort, wo Produktion für Verkauf nicht Zweck der Gesellschaft war und der Tausch nach Ort und Umfang zufällig war. Da war das Beispiel ein paar Seiten vorher, von Aristoteles, der sich auch schon über Markt und Tauschwert den Kopf zerbrochen hat. Aber damals war Handel die Ausnahme, da wurde die ganze Hauswirtschaft mit Sklavenarbeit und ohne Geld bewältigt. Märkte, wo für ein paar Glasperlen das Gebiet Manhattans gekauft wurde, gab es natürlich immer wieder.
Aber dort, wo Warenproduktion stattfindet, wo für den Markt produziert wird, dort ist es ein Mangel, wenn es kein allgemeines, sondern viele besondere Äquivalente gibt.
Wenn sich aber ein Markt entwickelt, so will jeder in den Besitz der Äquivalentware kommen, und das wird dann per Gewalt entschieden. Deshalb ist der Abbau von Edelmetallen eine Regalie, also Vorrecht des Fürsten/Königs, ebenso das Recht, Münzen zu prägen.
Der Wert der Ware, die Wert verleiht, der wird gesetzt: Er kommt nicht selbst durch Bewertung zustande.

Angebot 2: Mir erscheint es als logischer Mangel, den Marx da aufzeigt. Er sagt, wenn man sich das Geld einmal wegdenkt, so merkt man, daß es ohne es eigentlich nicht geht.
Marx geht doch so vor: Er schaut sich an, was heute los ist. Dann zerlegt er alles in seine Bestandteile, baut sie wieder stückweise zusammen und fragt: Könnt ich hier aufhören, oder fehlt noch was? und man merkt, es braucht noch etwas mehr, damit das Werkl dann auch rennt.
Die Geschichte kommt nur als Bebilderung hinzu, daß man merkt, es hat auch tatsächlich solche (unfertigen) Vorstufen gegeben.

Fazit: Also insofern ist es doch beides, sowohl–als auch. Weil der Mangel ja auch historisch aufgetreten ist, und dann irgendwann überwunden wurde.

Was meint Marx hier mit „Naturalform einer einzelnen Ware“ (S 78, letzter Absatz)?
Der Gebrauchswert, das Konkrete, das, worin sich die Waren unterscheiden.

C) (im Weiteren auch III) Allgemeine Wertform

Wir nähern uns immer mehr dem Auftreten des Geldes, die Spannung steigt. Jetzt ist einmal die Leinwand dran. Wenn da steht:

Wenn ein Mann seine Leinwand mit vielen andren Waren austauscht und daher ihren Wert in einer Reihe von andren Waren ausdrückt, so müssen notwendig auch die vielen andren Warenbesitzer ihre Waren mit Leinwand austauschen und daher die Werte ihrer verschiednen Waren in derselben dritten Ware ausdrücken, in Leinwand.

(S 79, Absatz 3)

so klingt das so, als hätte einmal jemand den Markt mit einer bestimmten Ware geflutet und den anderen wäre gar nichts anderes übrig geblieben, als sie zu kaufen. Wahrscheinlich war es aber nicht so.
Wenn jemand ganz viel Leinwand hat, und die anderen brauchen alle welche, so bleibt ihnen in der Tat nichts anderes übrig, als sie zu kaufen. Das große Angebot schafft aber noch nicht die Nachfrage, es könnte der Anbieter ja auch auf seiner Leinwand sitzen bleiben, wenn sie keiner will.
Aus „viel“ folgt noch nicht die Monopolstellung des Geldes, dafür bedarf es des Zwanges eines außerhalb des Marktes stehenden Akteurs.
Wenn allerdings die Leinwand als Äquivalent durchgesetzt ist, so hat sie in der Tat die Macht, Wert zu verleihen.
Es würde allerdings dann die Leinwand nicht mehr deshalb gekauft, weil Hemden oder Tischtücher daraus gemacht werden sollen, sondern deshalb, weil man sie dafür verwenden würde, sie weiterzutauschen gegen andere Waren.
Die Leinwand wird hier verwendet, da sie uns bisher schon begleitet hat, aber auch deswegen, weil hier dargestellt werden soll, daß zunächst jede Ware das Zeug hat, Äquivalent zu sein, Wert zu verleihen. Deshalb gab es ja im Lauf der Geschichte so viele Zahlungsmittel. Welche Ware sich dann durchsetzt, das hat historische und praktische Gründe. Aber es muß eine sein, sie duldet keine Nebenbuhler.
Daß historisch viele Waren diese Stellung eingenommen haben, auf das bezieht sich Marx vorher mit seinem Hinweis auf den „Warenpöbel“ (S 72, Absatz 1), der den Ökonomen stets dazu dient, das Geld zu mystifizieren: Schauts, was man alles als Geld verwendet hat!

Methodischer Hinweis: Im Text werden von jetzt an als römisch I bis IV angeführt, wo bei der Überschriften-Einteilung groß A-D waren oder kommen werden. Also I: Einfache Wertform, (S 63), II: Entfaltete Wertform (S 77), III: Allgemeine Wertform (S 79), IV: Geldform (S 84)

Das auf Seite 80 Ausgeführte erscheint uns als eine Art Zusammenfassung des Vorherigen, wo nichts gedanklich Neues hinzukommt.

Abstrakte Arbeit ist also nicht die Durchschnittsarbeit, sondern die Arbeit, die zur Herstellung des Äquivalents nötig ist? Also, die Stunde Leinwandweberei wird zur Arbeitsstunde überhaupt.
Zurückerinnerung an den Abschnitt über die einfache Wertform – da haben wir genau das einmal besprochen: Daß die konkrete Arbeit, die zur Herstellung der Äquivalentware angewendet wird, den Maßstab setzt für die andere Ware, die in relativer Wertform steht, und daß es deshalb auch ein Mangel des Äquivalents ist, wenn es eine Ware, also auch Gebrauchswert, also selbst Wertschwankungen unterworfen ist. Wenn sich in der Leinwandweberei was ändert, so ändert sich der ganze Warenwert.

Jemandem, der vorher nicht dabei war, macht der Übergang von Ware zu Arbeit Schwierigkeiten. Aber bei Marx ist es wichtig, da es ja die Arbeit ist, die Wert schafft, immer darauf hinzuweisen, was der Vergleich auf dem Markt rückwirkend für die Arbeit und die Produzenten bedeutet – was es für alle konkrete Arbeit bedeutet, daß sie den Verwertungsbedingungen untergeordnet wird.
Das ist also ein Gedankenexperiment mit dem Inhalt, was geschähe in der Produktion, wenn Leinwand allgemeines Äquivalent würde? Was für Folgen hätte das für die Leinwandproduktion? Sie würde auch nur mehr dafür produziert.
Dieses scheinbar absurde Beispiel wird so ausgewalzt, um nicht verschiedene Umstände der Geldproduktion als zu selbstverständlich anzusehen. Gold z.B. wird immer als wertvoll betrachtet und als Wertträger bestaunt, aber an so einem gewöhnlichen Gebrauchsgegenstand wie der Leinwand kann man diese ganzen Momente ganz rein entwickeln.

Bei dem Satz

Die allgemeine Wertform, welche die Arbeitsprodukte als bloße Gallerten unterschiedsloser menschlicher Arbeit darstellt, zeigt durch ihr eignes Gerüste, daß sie der gesellschaftliche Ausdruck der Warenwelt ist.

(S 81, Absatz 3)

macht die Wortwahl einige Schwierigkeit. Es ist zielführender, sich statt „Gerüste“ ein Gefäß zu denken, das die formlose Arbeitsmasse in angemessener Form auffängt und aufbewahrt. Arbeitszeit an sich kann man nicht vergleichen, sie muß sich erst in einem Gegenstand manifestieren, um verglichen werden zu können.

Dem Entwicklungsgrad der relativen Wertform entspricht der Entwicklungsgrad der Äquivalentform.

(S 81, letzter Absatz)

Was heißt „Entwicklungsgrad der relativen Wertform“? Um welche Entwicklung geht es da?
Ist da auch die historische Entwicklung gemeint? Erst nur ein paar Waren, dann immer mehr ...
Marx meint hier mit „Entwicklungsgrad“ den Stand der Analyse, auf dem er jetzt ist. Wir sind jetzt bei Stufe III – Allgemeine Wertform, man soll da jetzt nicht wieder Rückschritte machen zu den vorherigen Stufen. Wir wissen jetzt, daß alle Waren, um sich vergleichen zu können, ein allgemeines Äquivalent benötigen, und jetzt sehen wir uns das näher an.

In demselben Grad aber, worin sich die Wertform überhaupt entwickelt, entwickelt sich auch der Gegensatz zwischen ihren beiden Polen ...

(S 82, Absatz 2)

Was ist mit dem polarischem Gegensatz gemeint? Daß die eine Ware die Macht hat, der anderen Wert zu- oder abzusprechen. Die eine Ware muß sich erst beweisen, die andere, weit entfernt davon, selbst in Frage gestellt zu werden, hat die Fähigkeit, alle anderen in Frage zu stellen.
Dieser Gegensatz ist stärker, wenn alle gegen eine stehen, als wenn sich nur 2 gegenüberstehen. Ähnlich wie bei der Analogie mit der Majestät: Einer herrscht über alle.
Hier ist die Polarität fixiert, sonst tauscht sich einfach Ware gegen Ware, und das ist umkehrbar.

Wieder eine Fußnote (S 82-83), in der Proudhon beschimpft wird, und die niemand besprechen will.

Was ist gemeint mit:

in der Form unmittelbarer Austauschbarkeit mit allen andren Waren

(S 82, letzter Absatz)

?

Welche von den 3 Formen ist das jetzt?
Damit ist gemeint, daß das allgemeine Äquivalent jederzeit gegen jede andere Ware austauschbar ist. Während alle anderen Waren erst das Äquivalent brauchen, um an weiteren Austauschakten teilnehmen zu können, hat das a.Ä. Zugriff auf alle anderen Waren. Und weil es so gesucht wird, fällt niemandem der Gegensatz (die Äbhängigkeit, das Angewiesen-Sein) auf, der zwischen dem a.Ä. und dem Rest der Warenwelt besteht.

Daß das a.Ä.

von der einheitlichen und daher allgemeinen relativen Wertform der Warenwelt ausgeschlossen

(S 83, Absatz 1)

ist, heißt soviel wie: Das a.Ä. dient nicht mehr Konsumtionszwecken, sein Gebrauchswert ist futsch, es wird nur mehr als Tauschmittel gesucht und als solches hergestellt.

Wie kann das allgemeine Äquivalent seinen Wert ausdrücken, d.h. in die relative Wertform schlüpfen? Zunächst gar nicht, weil x Leinwand = x Leinwand ist eine Tautologie und ein Unfug, da sich ja nie eine Ware gegen sich selbst austauschen kann.
Also gibt es nur eine andere Möglichkeit:

So erscheint jetzt die entfaltete relative Wertform oder Form II als die spezifische relative Wertform der Äquivalentware.

(S 83, Absatz 1)

Es geht nur in der entfalteten Wertform, in der alle Waren sich miteinander vergleichen und jede sich in einer anderen ausdrückt, sodaß jede Ware gleichzeitig in relativer Wertform und Äquivalentform steht.
Der einzige Markt, der heute noch so aussieht, daß er in der entfalteten Wertform verharrt, ist der Devisenmarkt. Die Weltwährungen können ihren Wert in der Tat nur so ausdrücken, daß sie sich mit allen anderen Währungen vergleichen: 1 $ = x €uro = y Jen, usw.
Den $ in Bretton Woods zur Leitwährung zu machen, war schon so etwas wie ein Versuch, ein a.Ä. zu schaffen, dieses Unterfangen ist jedoch durch die erfolgreiche Konkurrenz anderer Mächte wieder zunichte gemacht worden.

Diese Varianten, die da im Verhältnis der beiden Formen durchgespielt werden, sind ein Versuch, zu zeigen, was das Verhältnis von Ware und Geld alles beinhaltet, und wie sich der Markt für den Warenbesitzer präsentiert, und für den Besitzer des a.Ä.

Die allgemeine Äquivalentform ist eine Form des Werts überhaupt.

Müßte es nicht heißen: die Form des Werts? Das ist auch irgendwie gemeint mit „Wert überhaupt“, Wert per se oder schlechthin. Aber warum nur eine? Vielleicht deshalb, weil gewöhnliche Waren ja auch Erscheinungsformen des Wertes sind ...

D) (im Weiteren auch IV) Geldform

Wir sind also angelangt beim ersten Klimax dieses Buches, und Gold wird zum allgemeinen Äquivalent und zu Geld.

Gold tritt den andren Waren nur als Geld gegenüber, weil es ihnen bereits zuvor als Ware gegenüberstand.

(S 84, Absatz 3)

In früheren Zeiten war klingende Münze (übrigens auch Silber) gefragt, weil man der ihren Wert ansah und glaubte. Heute ist Gold nicht mehr Geld, sondern wieder eine gewöhnliche Ware.

Es wäre natürlich vom Standpunkt des a.Ä. unpraktisch, einen Alltagsgegenstand wie Kaffeetassen zu Zahlungsmittel zu erklären:
Die Produktion ließe sich schwerer monopolisieren.
Sie gingen dauernd kaputt.

Man muß etwas suchen, was seltener ist ... Aber das ist Papiergeld nicht. Papier gibts ja genug.
Es geht eben nicht darum, daß etwas rar oder schwierig zu erzeugen ist, sondern daß es monopolisierbar, seine Erzeugung überwachbar ist. Gegen Geldfälschung werden ja alle möglichen Vorkehrungen getroffen.
Und, gegen das Beispiel mit den Kaffeetassen – es muß auch stabil sein, was aushalten.

Die einfache Warenform ist daher der Keim der Geldform.

(S 85, Absatz 1)

ist ein guter Merker gegen das Tauschbörsen-Wesen, das vielerorts um sich greift, und den Tausch als etwas Harmloses ansieht, erst die Jagd nach dem Geld als Sündenfall betrachtet. Sobald diese Art von Tausch verbreiteter wird, so wird sie ohne Geld nicht auskommen. Tausch ist nichts Harmloses, und dient auch nicht der Bedürfnisbefriedigung.

Noch einmal zurück zur Fußnote auf S 82 und worums da geht, um die Proudhon’sche Tauschbank nämlich. Proudhon hatte offenbar am Geld die Kritik, daß es ungerecht sei und den Menschen ihre Arbeit nicht gerecht entlohne. Also eröffnete er diese Bank, wo Leute ihre Ware hingebracht und gleichzeitig angegeben haben, wie lange sie daran gearbeitet hatten. Dafür erhielten sie dann Arbeitszettel, die zu dem Erwerb der Waren berechtigten. Das Ganze ging geschwind ein, weil natürlich der Langsamste die höchste „Entlohnung“ gekriegt hat.
Es ist noch abschließend, mit Hinweis auf den Realen Sozialismus, zu bemerken: Es ist absurd, dem Geld Eigenschaften zuzusprechen, die es nicht hat, und es als Verkörperung solcher Vorstellungen in Umlauf zu setzen.

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