1935 in Böhmisch-Budweis geboren, gab 1957/58 gemeinsam mit Humbert Fink „Die österreichischen Blätter“ heraus und ist seit 1959 alleiniger Harausgeber der „Hefte für Literatur und Kritik“.
Romane zwischen Politik und Menschlichkeit
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Die Bühne ist keine moralische Anstalt
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Heimito von Doderers vollendet ironischer Aufsatz über „das Mark der Kritik“ reizt zum Widerspruch, und die Lust daran wird lediglich durch die Einsicht gedämpft, daß er zu fest in beiden „Hemi-Sphären“ der Sprache, der „gestaltenden, darstellungsweisen“ und der „gedanklichen, zerlegungsweisen“ ruht, (...)
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Die nackte Wahrheit
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Buchmesse, Dokumenta u.a.
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Rollen und Bilder
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Nestroys „Der Unbedeutende“ war bei seiner Uraufführung 1846, knapp vor dem Revolutionsjahr, ein großer Erfolg. Um so merkwürdiger ist es, daß das Stück seither nicht mehr gespielt wurde. Die Intrige geht vom bürgerlichen Sekretär eines reichen Edelmannes aus, in ihrem Zentrum steht die Bemühung des (...)
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Delinquente Politiker, delinquente Jugend
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Eheschwierigkeiten
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Gold gegen Silber
Giuseppe Verdi: „Simone Boccanegra“ in der Wiener Staatsoper, inszeniert von Luchino Visconti, dirigiert von Joseph Krips, mit Eberhard Wächter, Nicolai Ghiaurov, Gundula Janowitz, Robert Kerns, Carlo Cossutta.
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Abfahrt aus der Einfriedung
Prof. Dr. Ivan Sviták, einer der führenden Prager Philosophen, lehrt gegenwärtig an der Columbia University in New York. Sein dreibändiges Werk „Unwissenschaftliche Anthropologie“, eine literarisch-philosophische Mischform, summiert autobiographische und andere Erlebnisse und Erkenntnisse des Autors (...)
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Parabeln und Mythen
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Amerikanische Tragödie
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Seit dem Beginn der Kritik am Idealismus des 19. Jahrhunderts wird auch die Diskussion über die Funktion der Kunst und die Stellung des Künstlers in der Gesellschaft geführt. Heute hat sie eine Intensität erreicht, die den hergebrachten Begriff von der Kunst und vom Künstler immer fragwürdiger (...)
Trunkener Humanismus
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Der Kaffeehaus-Golem
Über die Uraufführung von Wolfgang Bauers „change“ im Wiener Volkstheater.
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1/2 Edinburgher Sensation
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Literatur und Liebelei
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Theater für Untertanen
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Mein sei die Wertung, dein die Rache
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Zu nachbarlichem Gedankenaustausch hatte der österreichische PEN-Club deutsche PEN-Autoren nach Wien geladen. Einen Vormittag lang diskutierte man die „Unterschiede und Gemeinsamkeiten der deutschen und österreichischen Literatur“, unter dem Vorsitz von Hermann Kesten sprachen deutscherseits (...)
Der Wert der Erkenntnis Es war einmal ein Knabe, und der war sehr brav. Er quälte keine Katzen, warf nicht Steine nach Hunden, zerschlug keine Fenster, spießte nicht Maikäfer auf. Er war überhaupt kein Sadist und gönnte jedem seine Lebensfreude. Fast könnten wir sagen, daß er ein Liberaler war, aber (...)
Über die Uraufführung dieses zweiten Theaterstückes von Günter Grass, im Berliner Schillertheater, berichtete Peter Hamm im NEUEN FORVM, Anfang April 1969, S. 285.
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Die Familie als pathogene Zelle
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APO-Prinzen und schizophrene Journalisten
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Schütteres Hair
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Delikatessen als Programmersatz
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Kauffreudige Tendenz in Salzburg
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Wahre, selbstlose, tödliche Liebe
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Koordinaten für Georg Eisler
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Theater, langweilig und aktuell
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Urteils dynamische Skulptur
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Zu Siegfried Bernfeld: Antiautoritäre Erziehung und Psychoanalyse. Band I-III.‚ hsg. von Lutz von Werder und Reinhart Wolff. März Verlag, Frankfurt 1970. Der Begriff „antiautoritäre Erziehung“ ist über Nacht Mode geworden, das Aufrücken eines Buches mit diesem Titel von dem Engländer A. S. Neill in (...)
Aufklärung im Burgtheater
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Paul Kruntorad (16. Juni 1935 in České Budějovice, Tschechoslowakei – 30. Juli 2006 in Wien) war ein österreichischer Schriftsteller, Dramaturg, Ausstellungsmacher, Herausgeber und Kulturkritiker.
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kruntorad galt „als Intellektueller alter Schule“[1] und übernahm im Laufe seines Lebens eine Vielzahl an Funktionen im österreichischen und tschechischen Kulturleben. Er kam 1951 nach Wien, wurde 1959 Pressechef der Alpbacher Hochschulwochen, fungierte – gemeinsam mit Humbert Fink – von 1961 bis 1964 als Herausgeber der Hefte für Literatur und Kritik und arbeitete danach für den Residenz Verlag. Gemeinsam mit Gerhard Fritsch und Rudolf Henz gründete er 1966 die Kulturzeitschrift Literatur und Kritik. Von 1968 bis 1972 war er gemeinsam mit Günther Nenning Herausgeber der Zeitschrift Neues FORVM, deren Kulturteil er maßgeblich prägte. Für den Kreuz-Verlag übersetzte er in dieser Zeit Milan Machovecs Buch Jesus für Atheisten aus dem Tschechischen ins Deutsche. 1974 gründete er – gemeinsam mit Ernst Hilger – die erste österreichische Kunstzeitung, den Galerienspiegel.
In den 1970er und 1980er Jahren lehrte Kruntorad an der Akademie der Bildenden Künste. Er kuratierte die Ausstellung A.E.I.O.U. (über den gleichnamigen habsburgischen Wahlspruch) für die Austria Tabak in Stein an der Donau und wurde nach dem Fall des Eisernen Vorhangs Berater des Tschechischen Nationalmuseums. Für die Österreichische Galerie im Schloss Belvedere konzipierte er 2005 die Jubiläums-Ausstellung Physiognomie der 2. Republik.
Als Generalsekretär des Instituts zur Förderung der Künste in Österreich ermöglichte Kruntorad die erste Aufführung eines Stücks von Peter Handke in Wien: Das Mündel will Vormund sein. Zu Beginn der 1980er Jahre wirkte er als Chefdramaturg am Schauspiel Bonn. Er verfasste selbst auch Hörspiele und zwei Kurzfilme, einen – Rennen, 1961 – gemeinsam mit Alexander Kluge. In den 1990er Jahren veranstaltete er in Regensburg die Woche des tschechischen Theaters.
Kruntorad trat 1970 dem P.E.N. bei und unternahm 1972 eine Vortragsreise über neue österreichische Literatur durch die USA. Er arbeitete in Kindlers Literaturlexikon mit und war ein gefragter Kulturkritiker im In- und Ausland. Er publizierte unter anderem in der FAZ, der Süddeutschen Zeitung, in profil, Format, Kurier und Standard.
Die Breite seiner Interessen zeigen einerseits der Roman S. - Ein Modell, andererseits das von ihm 1989 konzipierte Symposium Jour Fixe der Vernunft über den Wiener Kreis – aber auch die publizistische Arbeit am Boulevard: Von 1996 bis 2000 leitete Kruntorad die Kulturseite in Täglich Alles.
Kruntorad wurde am Döblinger Friedhof in Wien bestattet.
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1966 Theodor-Körner-Preis
Bücher
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- (als Hrsg.): Jour fixe der Vernunft. Der Wiener Kreis und die Folgen, Wien: Hölder-Pichler-Tempsky 1991, ISBN 3-209-01221-0.
- (als Hrsg.): Tschechoslowakei. Geschichten aus der Geschichte, Frankfurt/Main: Luchterhand 1991, ISBN 3-630-61958-4.
- Phantastischer Realismus und Aktionismus. Zur Rezeptionsgeschichte der österreichischen Nachkriegskunst, München: Reihe Querschüsse 1990, ISBN 3-87405-204-4.
- Kafka, das Schloss und die Schuhfabrik. Tschechische Kostbarkeiten, Wien: Picus 2004, ISBN 3-85452-782-9.
- S. - Ein Modell, Roman, Frankfurt/Main: Insel 1968.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Nachruf im ORF (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Zugriff am 31. Januar 2010.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Kruntorad, Paul |
ALTERNATIVNAMEN | Kruntorad, Paul Norbert |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Schriftsteller, Dramaturg und Kulturkritiker |
GEBURTSDATUM | 16. Juni 1935 |
GEBURTSORT | České Budějovice |
STERBEDATUM | 30. Juli 2006 |
STERBEORT | Wien |