Streifzüge, Heft 2/2002
Juni
2002

Der Meldereiter: Über Günther Anders

Von einem der erst kommen wird — einige heillose Bewunderungen

Für Fritz Herrmann

Aber wo wäre eine Antwort je auf der Höhe ihrer Frage gewesen? [1]

Günther Anders (1902-1992) war wohl einer der ersten gewesen, der gestern nicht mehr die Fragen von vorgestern gestellt hat. Der, der fragte, wo andere keine Fragen mehr hatten, oder: noch nicht einmal.

Ein seltsamer Kauz, der meist weitab von obligaten Debatten sich in seinem Denken nicht beirren ließ. Auch thematisch ließ er sich nicht einschränken, ebenso wenig ließ er sich auf eine bestimmte Form festlegen, noch hielt er es für sinnvoll und möglich, so etwas wie ein Lehrgebäude zu hinterlassen. Anders kann als einer der wenigen gelten, wo man neben ausgezeichneten Schriften noch bessere findet.

Emotionaler Analpahabetismus

Wenn es etwas wie ein Hauptthema gegeben hat, dann die Monströsität der Atombombe, unter deren Drohung wir fortan auf ewig stehen. Das Grunddilemma sei die „Diskrepanz zwischen unserer Vorstellungs- und unserer Herstellungskapazität.“ [3] Wir etablieren eine Welt, die wir nicht mehr fassen können, die uns permanent überfordert, was bedeutet, „dass wir der Perfektion unserer Produkte nicht gewachsen sind; dass wir mehr herstellen als vorstellen und verantworten können; und dass wir glauben, das, was wir können, auch zu dürfen, nein: zu sollen, nein: zu müssen – diese drei Grundthesen sind angesichts der im letzten Vierteljahrhundet offenbar gewordenen Umweltgefahren leider aktueller und brisanter als damals.“ [4]

Anders sprach demgemäß von „Apokalypseblindheit“ und „Apokalypsestummheit“. Unsere Gefühlsaufgaben sind im letzten Jahrhundert um vieles gestiegen, Anders verlangt „infernalische Regeln“ um die „Unzulänglichkeit unseres Fühlens“ [5] oder gar die „Entmenschung“ [6] zu korrigieren. Wir reagieren immer mehr wie Maschinen, zu denen wir durch Arbeitsprozesse geworden sind. Die Angst vor der Wiederholung, der Wiederholung von Auschwitz und Hiroshima bestimmte sein Denken. Die mögliche Auslöschung der Menschheit stand im Zentrum seiner Überlegungen. „Alle bisherige Philosophie, bis hin zu Adorno, geht von der Selbstverständlichkeit des Weiterbestands der Welt aus“, [7] sagt Günther Anders.

Unser Sein darf kein Nichtsein sein! Dieses „wir“ und „uns“ freilich, das krude Menschsein wie die mögliche menschliche Menschheit, ist positiv besetzt. Deshalb bezeichnet er, der ontisch Radikale sich auch folgerichtig als einen „ontologischen Konservativen“, die Menschheit muss bewahrt werden, sie muss bleiben, soll aus ihr etwas werden können. [8] „Denn wir haben nicht darauf zu warten, was das Sein schickt – wer schickt, sind wir, die wir diese Welt mit ihren entsetzlichen Konsequenzen produziert haben; und dass wir, wir Menschen, dieses Schicksal des Nichtseins nicht erfahren, liegt hoffentlich in unserer Hand“, (S. 364) hält er, auf Heidegger bezogen, ganz entschieden fest.

Sprache als Zugang

Stets ging es ihm darum, „ein einigermaßen angemessenes Vokabular und eine der Enormität würdige Sprechweise zu finden oder zu erfinden. Da man dasjenige, was man sprachlich nicht meistert, nicht verstehen, nein: noch nicht einmal vorstellen, nein: noch nicht einmal richtig wahrnehmen kann, hielt ich die Formulierungsaufgabe für absolut geboten.“ [9] Günther Anders wollte sich nicht nur verständlich machen, er wollte verständlich sein und verstanden werden, „denn es gibt nichts, was schwieriger wäre, als einen schwierigen Gedanken, ohne ihm dadurch etwas von seinem Gewicht zu nehmen, so leicht zu machen, dass er nun wirklich, das heißt: öffentlich, da-ist. (…) Verbannt werden immer nur lesbare Autoren“. [10]

Die Sprache war ihm stets ein elementares Anliegen gewesen, fernab jeder Hermetik und jedes Jargons wollte er sie (und sich) entwickeln. Er schränkte aber, sich des Aufnahmevermögens des Publikums durchaus bewusst, dennoch ein: „Meine Schriften bleiben, obwohl ich mich bemühe, im Unterschied zu Adorno, lesbar zu schreiben, für die meisten eben doch noch zu schwierig.“ [11]

Anders Sprache ist prägnant, pointiert und verbindlich. Geradezu vorbildlich ist sein stetes Ringen um den Begriff. An Exklusivität war er nicht interessiert, wenn schon, dann an Güte, in doppeltem Wortsinn. Dass er „bestohlen“ wurde, hat ihn sichtlich gefreut. Weniger vielleicht, wofür er dann oft herhalten musste. Ignoranz, ganz allgemein, war etwas, worauf Anders nie spekuliert hat. Die Unwissenheit der anderen wird ihn sicherlich geärgert oder gar entsetzt haben, dass er auf sie baute, ist ihm nirgendwo zu unterstellen.

Das kichernde Sein

Das unterstellt er umso mehr Martin Heidegger. In einer Bemerkung vom 24. Dezember 1980 schreibt Günther Anders: „Gestern fand ich die beiliegenden, vor 45 Jahren geschriebenen, Seiten, die aufs erschreckendste beweisen, wie unerschütterlich Heidegger, als er seine „eigensten“ Formeln erfand, auf die philosophiegeschichtliche Ignoranz seiner Zeitgenossen spekuliert hat. „(S. 29) Nicht Ehrfurcht, sondern Freude wollte Anders verbreiten. Trotz aller Skepsis! Freude am Leben, Freude an der Erkenntnis. „Fröhliche Philosophie“ nannte er eine seiner Schriften. „Die Moral ist einfach: Freu dich. / Ja, ganz einfach, ‚freu dich‘ heißt sie.“ [12] Und dann zählt er auf, was einen erfreuen soll. In Heideggers Philosophie herrsche dagegen „ein so tierischer Ernst, ein solcher Mangel an sokratischer Ironie, eine solche Unfähigkeit zu ‚fröhlicher Wissenschaft‘, dass die bloße Tatsache eines einzigen Gelächters die Allgemeinheit seiner Analyse des ‚Daseins‘ Lügen strafen würde.“ (S. 104-105)

Es darf gelacht werden. Wohl kaum ein Philosoph würde sich so zur Persiflage eignen wie Heidegger. Und seien wir sicher: Nur wenige könnten die Originale von den Parodien unterscheiden. Irgendwie deutet das auch Anders an, wenn er etwa frägt: „Ob nicht das Sein über die Ontologie kichert?“ (S. 340) Oder notiert: „Erst kommt das Fressen, dann die Ontologie.“ (S. 293) Das mag zwar der Ontologie nicht weh tun, für manch Ontisches mag es mitunter ziemlich gefährlich werden. „Es klingt ungeheuer radikal, Hirte des Seins zu sein, statt Hirte des Seienden – nichts ist leichter, als zu Liebe der Ontologie das Ontische zu verachten (… ).“ (S. 347) Aber mit solchen Lappalien hat Heidegger sich nicht abgegeben. Der Mensch ist jedenfalls nicht bloß in der Welt, wie Heidegger behauptet, er ist auch Welt, wie Anders sagt. (S. 292)

Heideggers Hauptwerk „Sein und Zeit“ (1927) hält Anders zurecht für „unsäglich kompliziert“( S. 43), wobei die „Unerbittlichkeit seines Tons den Eindruck erregte, er wisse, worum es gehe“. (S. 69) Es ist der sture Blick des Katheders, die Strahlkraft der Härte, die nicht wenige verzauberte. „Über Heidegger“, der unlängst im Beck-Verlag erschienene Band, wo verstreute Schriften und unpublizierte Notizen gesammelt sind, ist daher in erster Linie ein entzauberndes Buch. „Über Heidegger“ meint: Gegen Heidegger! Günther Anders ist der „Anti-Heidegger“.

Was Anders ihm jedoch positiv anrechnet ist: „Unleugbar wurde er nicht von akademischen ‚Problemen‘, sondern von sehr elementaren philosophischen Schrecken in das Philosophieren hineingezogen“ (S. 77), „die gewöhnlich philosophisch nicht salonfähig, höchstens hie und da von jener Wissenschaft beiläufig gestreift wurden“. (S. 78) Da gibt es durchaus Gemeinsamkeiten, zumindest was die Intention betrifft. Nicht zufällig war Martin Heidegger der Denker gewesen, mit dem Günther Anders sich am intensivsten auseinandergesetzt hat, ja er gesteht sogar freimütig „drei, vier Jahre unter seinem dämonischen ‚spell‘“, [13] gestanden zu haben. Die Auflösung dieses Bannes hat ihn zweifellos ein Leben lang beschäftigt.

Negativer Weg-weiser

Gegen Heidegger wollte Anders sein ein „negativer Wegweiser: denn wir wollen nur zeigen, in welcher Richtung die Existenzphilosophie liegt, um den Zeitgenossen zu verhindern, in sie hineinzugeraten.“ (S. 44) Das „stolze Pathos“ (S. 44) ist wohl ein hohles Pathos, sieht man genauer hin. Je näher man Heidegger anschaut, desto weniger schaut zurück. Anders demonstriert dies an Heideggers blendendem Reigen der Zirkelschlüsse (z. B. S. 44ff. ). Tatsächlich hat selbst der geübte Leser bei „Sein und Zeit“ des öfteren das Gefühl, man soll nicht geleitet, sondern völlig in die Irre, in einen Sumpf der Schlichtheiten geführt werden. Heidegger inszeniert Philosophie als eine Art Welträtsel des vermeintlich Alltäglichen, und sich selbst als Zuchtmeister des Geistes. Jede Entschlüsselung demonstriert aber, dass es entweder wenig hergibt, bzw. dass das, was es offenbart, reaktionärer Unsinn ist. Heidegger, das ist wirklich ein Haberfeldtreiben der Worte. Ein „Sein-zum-Tode“-Spiel, nur anders gedeutet als bei ihm.

Anders hält Heidegger für (ge)wichtig, aber er nimmt ihn keineswegs so ernst, wie fast alle meinen, dass Heidegger genommen werden muss. „Wie lässt sich aber dem ‚bin‘, dem ‚Dasein‘ beikommen? Was lässt sich über es aussagen? Eigenschaften wie Farbe oder Gewicht oder dergleichen? Charaktere völlig anderer Natur, „Seinsweisen“ genannt. Z. B. die Tatsache dass Dasein ‚jemeiniges‘ ist, also gewissermaßen nicht einfach herrenlos herumliegt, sondern sich selbst gehört; ferner, dass es ihm ‚um es selbst geht‘, also dass es leben will; ferner dass es Da-sein ist, d.h. nicht einfach in seiner blinden Vorhandenheit herumliegt, sondern für sich selbst da ist, sich selbst in Sicht ist, oder in Heideggers, an das ‚Lumen naturale‘ anklingenden Worten, ‚seine eigene Lichtung‘ und die der Welt ist.“ (S. 45)

Der „Seins-Besoffenheit“ liegt folgende Konstellation der Sprache zugrunde: „Das Wort [Sein, F. S. ] hat den Vorteil, dreierlei zu bedeuten: erstens eine Seinsweise. Zweitens diese Seinsweise, als wäre sie selbst ein Seiendes (‚Das Dasein‘), drittens (oft im Unterschied zum ‚Ontologischen‘ zumeist ‚ontisch‘ genannt) das Seiende, dem diese Seinsweise zukommt. Da das Chamäleonwort je nach Bedarf eine der drei Bedeutungen annimmt, alle Funde aber in den Brennpunkt des gemeinsamen Wortes eingesammelt werden, erregt die Fülle dessen, was sich schließlich als ‚Dasein‘ herausstellt, Schwindelgefühle.“ ( Fußnote 6, S. 436-437) Möglicherweise ist es nichts anderes als eine spezifische Art des Rausches, der solche Schwindelgefühle hervorruft.

Auslassung und Geschweige

Wichtig ist immer auch zu wissen, wovon Philosophen nicht sprechen, was sie auslassen. „Jene Mächte aber, die im Laufe des wirklichen Lebens das ‚Dasein‘ seiner Freiheit berauben: die realen Machtverhältnisse, sind in Heideggers Philosophie nicht der Rede wert. Nicht ein einziges Mal wird auf sie angespielt.“ (S. 93) Nicht zu konkret ist Heidegger, sondern zu wenig: „Der Bereich von Heideggers Konkretheit beginnt hinter dem Hunger und hört vor der Wirtschaft und der Maschine auf: In der Mitte sitzt das , Dasein‘ herum, hämmert sein ‚Zeug‘ und beweist dadurch ‚Sorge‘ und den Neubeginn der Ontologie.“ (S. 83)

Wo andere von Produkt, Ware, Gebrauchswert, Tauschwert gesprochen haben, ging es Heidegger bloß um das Zeug. Im Zeug stecken zu bleiben verdeutlicht ein Seinsverständnis sondergleichen. Kennzeichnend für Heidegger ist die völlige „Dialektiklosigkeit“ (S. 62). Er bezieht die Dinge des Daseins weder aufeinander noch auf etwas sie Ordnendes, er führt sie einfach auf Holzwege, dorthin, wo besonders gut geraunt und gemunkelt werden kann, wo es finster ist, aber nach Echtheit riecht.

Heidegger verweist auf das Gelegte, ohne das Vorgelegte und das Ausgelegte zum Gegenstand zu machen. Sein Dasein ist ein gereinigtes, das die Schusterwerkstatt mit der Welt verwechselt, von der sie – aller Eigentlichkeit zum Trotz – eigentlich gar nichts wissen will. Heidegger, das ist Ignoranz der höchsten Güte. Kalt und arrogant gegenüber dem Geschehen, gegenüber allem, was lebendig erscheint. Die Rezipienten sind dabei die Hereingelegten, weil sie eben den Pfaden des Meisters folgen wollen, ohne ihnen folgen zu können, eben weil sie nirgendwo hinführen. Außer vielleicht ins Nichts. Doch was kann das Nichts sein als ein entorteter Ort in einer entzeitigten Zeit. Das ontologische Bedürfnis und die ontischen Imperative sind Grundpfeiler einer verunsicherten Zeit, deren Gesellen dabei sind, sich und sie zu entsichern. Jene versprechen alles, aber sie halten nichts, von der Vernichtung einmal abgesehen.

Das ontologische Kalkül führt geradewegs in das ontische Einerlei. Von Zeug zu sprechen zeugt allerdings von einer ontischen Indifferenz gegenüber den konkreten Dingen und Verhältnissen. Sie werden nicht in ihrer Beschaffenheit wahrgenommen, geschweige denn in ihrer Bestimmung, geschweige denn (was die Pointe ist) ernst genommen. Das Geschweige ist die allgemeine Bedingung dieses Denkens. Heideggers Philosophie ist eine des Verschweigens, des beharrlichen Schweigens zu. Aber der Schwarzwälder würde das lediglich als Kompliment, als „Lob der Schweigsamkeit“ (Adorno) [14] auffassen.

Sorge und Besorgung

Heideggers Theorie wird von Anders vorgeführt als ein „wirklich in der Luft hängen“ (S. 63), sie unterschlägt den Hunger als Grundlage des Besorgens. „Seine Beschreibung der Welt als ‚Zeugwelt‘ klingt so ungeheuerlich handfest“ (S. 62), nach „Hammer, Nagel und kleinbürgerlichem Geschwätz“. (S. 212) Aber sie ist es nicht. „Heideggers Philosophie ist voll von derartigen Ursprungsvokabeln.“ (S. 35) Diese Ursprungsvokabel sind nur unvergewisserte Selbstverständlichkeiten. Sie müssen zweifellos problematisiert werden, Heidegger jedoch gibt gleich vor, sie klären zu können. Solche Vorgeber sind Angeber. Aber solange das in vom Zeug stracks zur Überzeugtheit führt, daherschreitet im Stechschritt eines eigentlichen Wissens, wird es immer wieder Anhänger finden.

„Die simple Frage, warum das Dasein sich in tausend Besorgungen stürzt, warum es Tag und Nacht herumsorgt, diese Frage, die nicht die ‚Bedingung der Möglichkeit‘, sondern die ‚Bedingung der Nötigkeit‘ (der Sorge) betrifft, wird einfach unterschlagen.“ (S. 81-82) Der zentrale Punkt ist der, dass Sorge an der Nötigkeit und nicht an der Möglichkeit hängt. Die beständige Drohung des existentiellen Nichts prägt die Welt. Das Interesse ist so die Folge einer Nötigung, bedeutet keineswegs eine direkte Möglichkeit des Zugreifens und Teilhabens. Interesse meint also nicht einfach(e) Verwirklichung, sondern ist nur in einem Gegeneinander der Abnötigung realisierbar. So ist das Dasein zu einem existentiellen Kampf geraten, wo die Wahrnehmung der eigenen Interessen nur in der Beschneidung oder Negierung anderer Interessen erfolgen kann.

„Wir sagten, Heidegger frage nicht nach der ‚Bedingung der Nötigkeit‘, sondern nur nach der ‚Bedingung der Möglichkeit‘. Es ist in der Tat ein entscheidendes Charakteristikum des Idealismus (letztlich ein Erbstück des Stoizismus), dass er jedes ‚muss‘ in ein ‚kann‘ ummünzt, jeden Zug der Existenz in einen Freiheitscharakter; dass er den Menschen als frei seiend beteuert, weil (ganz gleich wie die wirklichen Umstände aussehen) er frei sein könnte; dass er den ontischen conjunctivus der Freiheit für einen ontologischen indicativus ausgibt.“ (S. 89) Aber damit ist nicht nur Heidegger erfasst, sondern gleich die ganze okzidentale Liturgie von wegen „freier Willen“, ja „Freiheit“ überhaupt.

Verortung als Entzauberung

Anders geht nun her, und tut etwas Ungehöriges: er erdet den Meister, indem er ihn glatt historisiert. Heidegger wird zu Boden gebracht. Selbstredend ist es ein gesellschaftlicher Boden, kein Erdboden, wenngleich eine Beerdigung. Das als Neubeginn missverstandene Unternehmen Heideggers stellte nichts anderes als „das systematische Leichenbegängnis der Epoche“ (S. 68) dar. Das ontische Bedürfnis (die Zeugwelt) und die ontologische Weltsicht (das Dasein) werden in jene krude Realität gestellt, der sie entsprungen sind. Der Blender am Katheder wird entzaubert, verortet und gezeitigt.

„In ähnlicher, nur unvergleichlich düstererer Lage entsteht nun der Heideggersche Nihilismus: in der Situation des vollkommenen Verfalls des deutschen Kleinbürgertums nach dem ersten Weltkriege. Der ‚kleine Mann‘ kommt aus dem Nichts. Aber nun nicht mehr, um stolz in seine selbstgesetzten Rechte und die von ihm selbst gemachte und verwaltete und ihm gehörige Gesellschaft hineinspringen zu können. Kleiner Mann, was nun? Aus dem Nichts angekommen, findet er sich in etwas Nichtigem: in dem anonymen, mit Meinungen, Geschwätz, Unfreiheit und unrealisierbaren Maximen erfüllten Brei des ‚man‘; und will heraus. Woher freilich die als ‚man‘ bezeichnete Masse kommt; welche Produktionsweisen die Massen mitproduziert haben; welche Eigentumsverhältnisse es mit verursacht haben, dass ‚man‘, beliefert mit warenartigen Prinzipien, Meinungen und Gefühlen, seiner eigenen Möglichkeiten ‚enteignet‘ ist – das alles fragt Heidegger nicht. Denn für ihn ist das ‚man‘ kein Ergebnis eines geschichtlichen Verlaufs, sondern ein apriorisches ‚Wer des Daseins‘; es ist also nicht durch etwas verschuldet, höchstens selbst eine Schuld. Ja, wirklich die Schuld. Wie er sagt: heraus aus der Schuld. Sich befreien. (…) Aber wohin befreit sich das Dasein aus dem ‚man‘? Ist das eine wirkliche Befreiungsaktion? Wohin bricht er aus? Zu sich selbst, dem Einzelnen. Er befreit sich, indem er in sein Gefängnis hineinrennt (‚vorläuft‘, wie er es nennt), die Tür zuschlägt, ankündigt: ‚Nun nichts als meine eigensten Möglichkeiten!‘ Und sich schließlich für diesen Akt öffentlich anstellen lässt. Welch ein revolutionärer Akt!“ (S. 54-55)

„Gewiss, noch nie hat sich eine reaktionäre Lehre ein so umstürzlerisches Gewand angetan.“ ( S. 28) Den Nihilismus, an dem Nietzsche oder die russischen Nihilisten verzweifelten — was Heidegger nie eingefallen wäre —, den wendet er vielmehr ins Affirmative, ins Positive. (S. 56) Er ist ein Radikalaffirmatiker der übelsten Sorte. Nicht zufällig landet Heidegger bei den Nazis, was übrigens von seinen diversen Verehrern heruntergespielt wird. Und das, obwohl dieser auch nach 1945 nie deutliche Worte der Distanzierung gefunden hat.

Heidegger kann gelten als der größte kleine Mann des deutschen Geistes. Der größte kleine Mann der deutschen Tat ist übrigens kein „Geringerer“ als der Gefreite aus Braunau. Eine Parallelschaltung von „Mein Kampf“ und „Sein und Zeit“ (aber auch anderer Heidegger-Texte) wäre von erkenntnistheoretischem Interesse durchaus angebracht. (Vgl. S. 308, 327, 360f. ) Womit nicht gesagt werden soll, dass erstgenannte Unschrift nur eine Volksausgabe des zweitgenannten Werkes gewesen ist. Heidegger hatte, nein: hat zweifellos einiges drauf, sodass alle bisherigen Räumkommandos immer mehr zurücklassen mussten als ihnen lieb gewesen ist. Und auch das Abtransportierte erwies sich als hochinfektiös.

Dank und Huldigung

Vieles haben wir Günther Anders zu verdanken und manches wäre nicht so geworden ohne ihn. Seit nunmehr knapp über fünfzehn Jahre sind seine Texte unverzichtbare Begleiter unseres Schriftguts. Auf ihn zu stoßen, war Mitte der Achtziger wirklich eine Offenbarung. Dass es Arbeit oder Zeit nicht ewig gegeben hat, dazu bedurfte es schon seiner Ketzereien. [15] Puncto Zeit fiel den damaligen Linken ja nur Arbeitszeitverkürzung ein, puncto Arbeit bloß Beschäftigungspolitik. Zum „Recht auf Arbeit“ merkt unser Autor lakonisch an: „Was für eine Sorte von Seiendem ist dieses angebliche Recht?“ [16] Den Begriff der „Werte“ setzte er frühzeitig auf die schwarze Liste: „In der Tat ist der barbarische Begriff, der aus der Finanzwirtschaft stammt, erst nach 1850 in die Philosophie und erst in den Zwanziger Jahren in die Trivialsprache eingedrungen“. [17] Die ganze Welt spricht von der Verteidigung der Werte und Anders spricht von Barbarei. Wahrscheinlich haben beide recht.

Wo konnte man Sätze über den Kalten Krieg lesen wie diesen: „Was heute zu Unrecht ‚Frieden‘ genannt wird, ist die Fortsetzung oder Vorbereitung des Krieges mit anderen Mitteln.“ [18] Wo sonst findet sich ein einfühlsamer und aufschlussreicher Briefwechsel zwischen einem Philosophen und einem Atombombenpiloten. Günther Anders und Claude Eatherly haben dieses einzigartige Bravourstück abgeliefert. [19] Letzteren hat man für geisteskrank erklärt und interniert. Günther Anders hat dem Fühlen und Denken dieses Menschen zur literarischen Form verholfen. Gemeinsam haben sie Zeugnis abgelegt, wie es sonst niemand hätte tun können.

Selbst der allseits geliebten Demokratie redet er übel nach: „Demokratie ist, wenn man so handelt, dass es keinen Effekt hat.“ [20] Böser kann es gar nicht ausgedrückt werden, kaum ein Satz ist besser geeignet in die Stammbücher aller Linksdemokraten geschrieben zu werden als dieser. Auch vom Pluralismus hielt er wenig: „Stets bin ich darüber verblüfft gewesen, dass ich der einzige war, der über den Pluralismus verblüfft war.“ [21]

Wer bezeichnete 1956 den Fernseher als Gerät der Lüge, [22] wer schrieb über letztere: „Keine Lüge, die etwas auf sich hält, enthält Unwahres.“ [23] Ganz zeitig räsonierte er über die Ikonomanie, d. h. die ungeheure Rolle, ja das Überborden der Bilder in unserer Welt. [24] Im zweiten Band seiner „Antiquiertheit des Menschen“ nennt er das Bild die „Hauptkategorie, das Hauptverhängnis, unseres heutigen Daseins.“ [25]

Gegen Sinn und Pflicht

Wer desavouierte rigoros die Frage nach dem Sinn. „Die Rede vom ‚Sinn des Lebens‘ entstammt dem Bedürfnis oder dem Zwang, dem Leben selbst die gleiche Funktion zuzuteilen, die im Leben selbst jeder Gegenstand oder jede Handlung einnimmt: für etwas dazusein.“ (S. 65) Das Leben wird zum Zweck für anderes. Das Sinn-Schema meint: „etwas hat die Rolle in etwas“. (S. 249) Nicht einfach sein oder gar schön sein soll das Leben, nein: eine Gesellschaft, die alles verzweckt, muss auch das Leben an sich verzwecken. Reell wie ideell. Auch die Suche nach einem anderen Sinn würde demgemäß nur demonstrieren, dass man den Sinn und die Frage nach ihm auf jeden Fall zulässt. Davor ist Anders gefeit: „Diesseits-Philosophie zerstört (gottlob) den Sinnbegriff. Heidegger aber wurschtelt weiter mit Sinn ohne Gott.“ (S. 249) Den Sinn in der Philosophie abzuschaffen, ist so ähnlich wie die gesellschaftliche Kommunikation vom Wert zu befreien. Die Beseitigung der Eigentlichkeit ähnlich der Beseitigung des Eigentums.

Wer fasste den Schlagwortwahn unserer Zeit in einem einzigen grandiosen Satz zusammen: „Yegussa erklärt Schlagwörter als Worte der Schlagenden zum Gebrauch für die Geschlagenen.“ [26] Wer schrieb schon in den Fünfzigern über Automation und Mode, wer beschrieb den Übergang vom Gebrauch zum Verbrauch im Zeitalter der Massenkonsumtion: „Wahr ist vielmehr, dass die Produktion die Produkte als Ausschuss von morgen erzeugt, dass Produktion Erzeugung von Ausschuss ist. Von Ausschuss freilich, zu dessen Wesen es gehört, dass er sich vorübergehend im status der Verwendbarkeit aufhalte.“ [27] Wer vermeldete zur Reklame: „Jede Werbung ist ein Appell zur Zerstörung.“ [28] Wer nannte Unterhaltung „Terror“. [29] Wer demaskierte den freien Willen und die freie Meinung als weder frei noch mein. [30] Wer meinte, dass die Meinung uns hat, nicht wir sie.

Wer nannte Individuen Dividuen: „Von den meisten gilt wohl umgekehrt sogar, dass sie ihr wahres Gesicht niemals im Spiegel gesehen haben, dass sie überzeugt davon sind, mit den ihnen übergestülpten Gesichtern identisch zu sein und ein anderes nicht zu besitzen. Aber das macht die Situation nicht etwa besser, umgekehrt sogar erst vollends schlimm.“ [31] Anders spricht hier von Charaktermasken, die nichts mehr von ihrer Maske wissen, sondern in dieser Funktionalität völlig aufgehen und daher jede Menschlichkeit verlieren. Deren obligate Entschuldigung lautet dann: „Ich habe nur meine Pflicht getan.“ Oder: „Wenn nicht ich es tue, tut es ein anderer.“ „Unter Hunderten, die blind mit ins Feuer gehen, gibt es höchstens drei, die unerschrocken genug sind, aus einer sinnlosen oder unmoralischen Massenaktion zu desertieren.“ [32]

Natürlich gäbe es auch einiges zu beanstanden, etwa das Schwanken bei der „Totalitarismusformel“. Aber: Anders selbst bezeichnet den Ausdruck „totalitär“ als „dubios“. [33] Doch es finden sich auch Stellen, die zeigen, dass Günther Anders hier neben anderen Spuren auch eine verfolgte, wie wir sie heute präsentieren. „Der Totalitarismus ist kein Hammer“, schreibt er, „der nur von einer Seite auf uns zuschlägt, sondern eine Zange, die uns von zwei Seiten zugleich anpackt. Denn ebenso gehört es zum Totalitarismus (und zwar zum geheimen der sogenannten , freien Welt‘ nicht weniger als zum offen politischen), dass er versucht, den zu verwertenden Menschen auf dasjenige festzulegen und zu , beschränken‘, was an ihm verwertbar ist; dessen Totalität zu zerstören; denjenigen Menschteil, der evidentermaßen in der Leistung nicht aufgeht, ihm aber trotzdem anhängt, zu entkräften.“ [34] Keine Wertkritik könnte das besser formulieren.

Tabu Gewalt

Pazifismus als Huldigung der eigenen Ohnmacht, das lässt Günther Anders nicht durchgehen. „Obwohl ich sehr häufig als ein Pazifist angesehen werde, bin ich inzwischen zu der Überzeugung gekommen, dass mit Gewaltlosigkeit nichts mehr zu erreichen ist. Verzicht auf Tun reicht nicht als tun.“ [35] Wenn Gewaltfreiheit das Ziel ist, kann Gewaltlosigkeit nicht das Mittel sein. Die Entmachtung der Macht kann nur durch eine mächtige Bewegung vonstatten gehen nicht durch die Happenings gewaltloser Widerstandsaktionen. 1986 schreibt er im Wiener „FORVM“ (die einzige Zeitschrift, die ihn hierzulande regelmäßig und vorbehaltlos veröffentlichte): „Unter keinen Umständen dürfen wir unsere Friedensliebe dazu missbrauchen, den Skrupellosen die Chance zu eröffnen, uns und unsere Kindeskinder auszulöschen.“ [36] „Gewaltlosigkeit gegen Gewalt taugt nichts. Diejenigen, die die Vernichtung von Millionen Heutiger und Morgiger, also unsere endgültige Vernichtung vorbereiten oder mindestens in Kauf nehmen, die müssen verschwinden, die darf es nicht mehr geben.“ [37]

Das kann nicht als Verirrung eines alten Mannes abgetan werden, wie etwa Konrad Paul Liessmann das so nebenbei tut. [38] Diese Konsequenz ist Günther Anders nicht leichtgefallen, er hat sich dazu in Jahrzehnten durchgerungen (man lese nur seine alten Aufsätze aus der Zeitschrift „Argument“) und sich dadurch auch praktisch angreifbar gemacht. Das Gerede von den „Chaoten“ hat er strikt zurückgewiesen, entlarvt als das, was es ist, eine Diffamierung des gesellschaftlichen Widerstands durch die Gewaltmonopolisten. „Gegen Gewalt als solche haben sie gar nichts. Allein etwas gegen jede Störung ihres Gewaltmonopols, gegen jede (gegen ihre Gewalt eingesetzte) Gegengewalt.“ [39] Die größten Propagandisten der Gewaltfreiheit sind für ihn die Gewaltmonopolisten. [40] Und was ist von einer gesellschaftlichen Opposition zu halten, die solcherlei nachäfft? Fragt sich Anders. Fragen wir uns auch.

Organbank oder Schultersitz?

Es gibt keine Andersianer. Das ist nicht schlecht. Was es vielmehr gibt, sind die Abstauber, Eingemeinder, Sentenzenklauer. Das ist schon schlecht. Günther Anders muss als Stichwortgeber geflügelter Worte herhalten, die manchmal bis in den Alltag hinein rezitiert werden, ohne dass die Nachsager genauer Bescheid wissen. Die obligate Verwertung toter Gesellschaftskritiker besteht in der Leichenzerschnipselung und in der Leichenfeier. Kein Toter kann sich dieser Ergreifung und Abwicklung erwehren. Die Hyänen zerfetzen die Beute und die Aasgeier bitten zum Fraß.

Anders war ein Mensch, der in einem wirklich gelungenen Absatz mehr zu sagen hatte als philosophische Fakultäten in all in ihren Publikationen. Es gilt aber nicht sich gleich Apostel vor seine Füßen zu werfen (wie auch zu keinen anderen Füßen) Heldenehrung ist passé. Vielmehr sollte man sich auf seine Schultern setzen, nicht aber ihn gleich einer philosophischen Organbank ausschlachten, wie es das Geschäft derer von Liessmann, Bissinger oder gar Nenning ist.

Vieles, was heute in der Wertkritik Gegenstand elementarer Hinterfragung geworden ist, von der Arbeit bis zur Demokratie, von der Gewalt bis zum Müll, ist in seinen Schriften, wenngleich mehr auf einer phänomenologischen und sprachkritischen Ebene angelegt. Ähnlich wie bei Adorno ist der Zugang aber nicht über die Kritik der politischen Ökonomie erfolgt. Zu der hatten Adorno und Anders zwar kein gestörtes, aber doch kein inniges Verhältnis.

Es gibt nicht wenige Stellen, wo Günther Anders zum Ausdruck bringt, dass er sich der radikalen Linken nicht nur verbunden, sondern durchaus zugehörig fühlt, ohne jedoch ein Parteigänger zu sein. Natürlich muss angemerkt werden, dass der bedeutendste Denker der Linken in Österreich nach 1945 nicht in dieser und mit dieser existierte, sondern neben ihr. Was sie an ihm hatte, kann sie freilich erst erkennen, wenn sie erkennt, was sie an sich nicht hat. Persönlich ist ihm diese Distanz wahrscheinlich sogar lieber gewesen ist. Vorzuwerfen ist sie ihm keinesfalls. Wenn schon, dann umgekehrt.

Mit dem immer noch unterschätzten Günther Anders ist im Dezember 1992 der in Zukunft bekannteste in Österreich lebende Philosoph des letzten Jahrhunderts verstorben. Und das ist nicht zu hoch gegriffen, eher zu niedrig. Und man sage ja nicht: österreichische Philosoph, darüber ist Anders in jeder Hinsicht erhaben, und jene, die das Eigenschaftswort vor das Hauptwort setzen, verkünden in dieser Kombination Unverständnis oder Staatsverbundenheit. Die Frage „Was bleibt von Günther Anders?“ ist dem Namen entsprechend anders zu formulieren „Was wird aus Günther Anders?“ Das Vergängliche wird vergehen, aber der „molussische Meldereiter“ ist erst im Kommen. Wir werden es erleben.

Ansonsten haben wir nur noch einige Imperative in den Plural zu stellen: Lesen! Begreifen! Spüren! Erkennen! Im Münchner Beck Verlag ist einiges erhältlich, und fast alles zu moderaten Preisen. Zugreifen! Es besteht keine Möglichkeit daneben zu greifen, man sollte freilich nicht unbedingt mit dem „Heidegger-Buch“ beginnen, auch wenn man es sich nicht entgehen lassen sollte. Frei nach Anders gilt: Wer gegen ihn ist, ist gegen sich.

14.12.1990

Liebe Frau Wölflingseder,

schönsten Dank für Ihre vorzüglich aufklärenden Texte über die abscheuligen New Agers, aber natürlich auch für Ihren herzlichen Brief. Ihre Berichte über die N. A. waren mir um so wichtiger, als ein Bekannter von mir ein aktiver „New Agis“ geworden ist, und ich keine Ahnung hatte, welchen nonsense er da mitmachte. Ob ich Ihren Wunsch, „noch lange“ weitermachen zu können, werde erfüllen können, weiss ich nicht. Die Portion, die von mir übrig ist, ist nicht mehr sehr eindrucksvoll.

Dank und Grüsse Günther Anders

[1Günther Anders, Über Heidegger, München 2001, S. 30. Die im Text befindlichen Seitenzahlen beziehen sich alle auf dieses von Gerhard Oberschlick – man dankt! – herausgegebene Buch.

[2Günther Anders, Über Heidegger, München 2001, S. 30. Die im Text befindlichen Seitenzahlen beziehen sich alle auf dieses von Gerhard Oberschlick – man dankt! – herausgegebene Buch.

[3Günther Anders, Hirsohima ist überall, München 1982, S. XII.

[4Günther Anders, Die Antiquiertheit des Menschen, Band I. , München 1956, Vorwort zur 5. Auflage 1979, S. VII.

[5Günther Anders, Wir Eichmnannsöhne. Offener Brief an Klaus Eichmann (1964). Zweite, durch einen weiteren Brief ergänzte Auflage, München 1988, S. 29.

[6Ebenda, S. 43.

[7Günther Anders antwortet, Interviews & Erklärungen. Hgg. Von Elke Schubert, Berlin( West) 1987, S. 67.

[8Zur Terminologie: Ontologie meint das Sein, Ontik hingegen meint das Seiende.

[9Günther Anders, Hiroshima ist überall, Einleitung, S. XI.

[10Günther Anders, Philosophische Stenogramme, München 1967, S. 140.

[11Günther Anders antwortet. , S. 86.

[12Günther Anders, Mariechen. Eine Gutenachtgeschichte für Liebende, Philosophen und Angehörige anderer Berufsgruppen (1987), München 1994, S. 79.

[13Günther Anders antwortet, S. 22.

[14Theodor W. Adorno, Jargon der Eigentlichkeit, Zur deutschen Ideologie (1964), Gesammelte Schriften 6, Frankfurt am Main 1997, S. 450.

[15Günther Anders, Ketzereien, München 1982, S. 230-231.

[16Ebenda, S. 134.

[17Ebenda, S. 131.

[18Günther Anders, Hirsohima ist überall, S. 38.

[19Günther Anders, Off limits für das Gewissen. Der Briefwechsel zwischen dem Hiroshima- Piloten Claude Eatherly und Günther Anders 1959-1961; in: Günther Anders, Hiroshima ist überall, S. 191-360.

[20Günther Anders antwortet, S. 81.

[21Ebenda, S. 106.

[22ünther Anders, Die Antiquiertheit des Menschen, Band I, S. 168.

[23Ebenda, S. 164.

[24Ebenda, S. 56ff.

[25Günther Anders, Die Antiquiertheit des Menschen, Band II, S. 250.

[26Günther Anders, Die molussische Katakombe. Roman, München 1992, S. 311.

[27Günther Anders, Die Antiquiertheit des Menschen, Band II, München 1980, S. 40.

[28Ebenda, S. 41.

[29Ebenda, S. 136.

[30Vgl. ebenda, S. 188; aber auch an vielen anderen Stellen.

[31Ebenda, S. 62

[32Günther Anders, Philosophische Stenogramme, München 1967, S. 28.

[33Günther Anders, Die atomare Drohung, (1972), 5. , durch ein Vorwort erweiterte Auflage, München 1986, S. 44.

[34Ebenda, S. 84.

[35Günther Anders, Gewalt – ja oder nein. Eine notwendige Diskussion. Herausgegeben von Manfred Bissinger, München 1987, S. 23. Der im Knaur- Verlag (sic! ) erschienene Band mit dem unsäglichen Titel ist nicht nur interessant, weil der Denker auftreten darf, sondern auch weil die viertelkritischen Schwatzbataillone der neudeutschen Nichtdenker ihre obligaten Banalitäten von sich geben. Selbstverständlich schätzen die meisten den Günther Anders sehr, ebenso selbstverständlich ernten seine Konsequenzen Kopfschütteln. Den besten Artikel in diesem Zusammenhang hat Fritz Herrmann (Günther Anders‘ Schreckensmann, FORVM, Heft 401-405, 1. Juli 1987, S. 17-20) geschrieben. Deswegen, aber nicht nur deswegen, ist ihm dieser Beitrag hier gewidmet.

[36Ebenda, S. 102.

[37Ebenda, S. 104.

[38Konrad Paul Liessmann, Günther Anders. Philosophieren im Zeitalter der technologischen Revolutionen, München 2002, S. 28.

[39Günther Anders, Gewalt – ja oder nein, S. 143.

[40Zur Problematik der Gewalt siehe auch: Franz Schandl, Über Dialektik und Dimension der Gewalt, Zoom 1/98, S. 4-10; bzw. : Franz Schandl, Gmeiners Gemeinsinn, Zoom 3/98, S. 4-7.

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