Rudolf Burger wurde am 8. Dezember 1938 in Wien geboren. Er absolvierte ein Physik-Studium an der Technischen Universität Wien und arbeitete anschließend als Assistent am Institut für angewandte Physik (wo er 1965 promovierte) sowie am Ludwig-Boltzmann-Institut für Festkörperphysik und im Bereich der Forschungsplanung am Battelle-Institut in Frankfurt/Main.
Ende der 1960er Jahre war Burger außerdem im Planungsstab des deutschen Wissenschaftsministeriums in Bonn tätig. Von 1973 bis 1990 leitete er die Abteilung für sozial- und geisteswissenschaftliche Forschung im Wissenschaftsministerium in Wien. 1979 habilitierte sich Burger für Wissenschaftssoziologie. 1987 kam er als Professor an die Hochschule für angewandte Kunst in Wien, wo er 1991 Vorstand der Lehrkanzel für Philosophie wurde. Von 1995 bis 1999 war Rudolf Burger Rektor der Universität für Angewandte Kunst; 2007 wurde er emeritiert.


Habermas als Dichter
Jürgen Habermas: Theorie des kommunikativen Handelns, Suhrkamp Verlag, Frankfurt 1981, Bd. 1, 534 Seiten, Bd. 2, 633 Seiten, DM 48 (Leinen DM 98), öS 364,80 (Leinen öS 744,80)
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Linkswalzer
(Beinahe) Grund-lose Bemerkungen zur (beinahe) überflüssigen Frage: Was ist (heute noch) links? Die Zeit der „Theoriediskussionen“ und der „Strategiedebatten“ scheint in der Linken vorläufig einmal vorbei zu sein. Dem Objektiven gegenüber ist man legerer geworden. Man fragt nicht mehr, seiner selbst (...)

FORVM des FORVMs

Dein Böser Blick, Elfriede

P.S.

Arbeit ist (nicht) genug
Im Jahr 1883, dem Todesjahr von Karl Marx, ist ein Text erschienen, der niemandem ein Jubiläum wert zu sein scheint. Seine ersten Sätze lauten: Eine seltsame Sucht beherrscht die Arbeiterklasse aller Länder, in denen die kapitalistische Zivilisation herrscht, eine Sucht, die das in der modernen (...)

„Der Tod ist ein Meister aus Deutschland ...“
Eugen Kogon‚ Hermann Langbein, Adalbert Rückerl u.a. (Hrsg.): Nationalistische Massentötungen durch Giftgas. Eine Dokumentation. S. Fischer Verlag 1983. 350 Seiten‚ DM 34, öS 258
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Orwell or not well

Hurra, wir verfallen
Richard Sennett: Verfall und Ende des öffenlichen Lebens. Die Tyrannei der Intimität. S. Fischer, Frankfurt am Main, 1983, 405 Seiten. — Illustration: Peter Fleischhacker. „Wie bös diese Zeiten waren! Welches niemals aussetzende Bewußtsein der Feindschaft von Mensch zu Mensch, welche Gefeitheit (...)

Geist und Zeitgeist
Negation vermag in Lust umzusehlagen, nicht ins Positive. Th. W. Adorno
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Zerebrale Sinnlichkeit und die Agnostik der Formen

Erfüllt eure Pflicht!
Betrifft: Absetzung des Bundespräsidenten nach Art 60 Ab 6 B-VG Sehr geehrte Frau Abgeordnete! Sehr geehrter Herr Abgeordneter! Dr. Kurt Waldheim hat die Öffentlichkeit über seine Vergangenheit im Unklaren gelassen und ist durch Täuschung eines Teils seiner Wähler zum Bundespräsidenten gemacht (...)

Lob der Niedertracht
Schon der Titel ist eine Provokation, noch mehr der Inhalt — wo man doch gern einen Verfall der Moral beklagt, in sexualibus vor allem der Papst, und, mehr in politicis, ausgerechnet ein Waldheim; in schöner Übereinstimmung mit einer Journalistik, deren Infamiemonopol wg. Barschel u. ä. sich (...)
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Nein‚ Jürgen!
Als er (Kajin) Hebel ... auf einem Feld traf, sagte er zu ihm: ‚Es gibt keine zukünftige Welt, keine Belohnung für die Guten, keine Bestrafung für die Missetäter. Diese Welt ist nicht aus Gnade erschaffen werden, und sie wird auch nicht von Erbarmen beherrscht. Warum sonst ist dein Opfer angenommen (...)
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Mythologie als Mythisierung
oder
Das neue Interesse am Immergleichen
Für S.
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„Ein herrlicher Sonnenaufgang“
oder
Die Tugend und der Terror

Mediale Sittlichkeit, oder:
Die neue Lust auf Tugend
Bei den diesjährigen Römerberg-Gesprächen setzte unser Herausgeberbeirat R. B. die Diskussion (begonnen mit „Geist und Zeitgeist“ in Heft Okt. 1987) über Moral und neue Liederlichkeit fort; das Frankfurter Publikum, unvorbereitet, fand sich in einem Wechselbad widerstreitender (...)
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Jenseits der Landschaft
Nach M.
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In Zapparonis Garten
oder
Die Perfektion der Natur

Die Philosophie des Aufschubs
Mittlere Aufregung und fröhliche Fehlmeldungen von Taz bis FAZ — Burger hätte, z.B., Anders einen Erpresser genannt — über diese Eröffnungsrede zum Günther Anders-Symposium der Stadt Wien geben die schöne Gelegenheit zu sorgsamer Richtigstellung durch worttreulichen Abdruck. Schönen Dank, die (...)

Die Welt im Katalog

Der philosophische Tod

Die falsche Wärme der Kultur

Vom Willen zum Erhabenen
Druckfassung eines Vortrages vom Dienstag, 28. April 1992, 19 Uhr, an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Die Frage nach dem Undarstellbaren ist in meinen Augen die einzige, die im kommenden Jahrhundert den Einsatz von Leben und Denken lohnt. Jean-François Lyotard Ihr seid häßlich? (...)

Die milden Wonnen der Vernünftigkeit
Wolfgang Müller-Funk, Die Enttäuschungen der Vernunft. Von der Romantik zur Postmoderne‚ 192 Seiten, Edition Falter im GBV, Wien 1990
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Patriotismus und Nation

Determinanten der europäischen Integration
I. Mythologisch ist die Geschichte Europas die Geschichte einer Entführung, semantisch ist sie die Geschichte einer Vergewaltigung: Kaum ein Begriff wurde mehr mißbraucht als der Begriff »Europa«. Er ist eine Sehnsuchtsvokabel für die einen, ein Nostalgiewort für die anderen, eine Beschwörungsformel (...)


Nationaler Schulterschluss gegen die Erinnerung
Also, ich bin sicherlich nicht derjenige, der ein Leben lang im BüßerÂhemd durch die Welt geht. (...) Warum soll ich mich mit irgendwelchen VerÂgangenheitsproblemen belasten? (Jörg Haider, in: Der Spiegel 5/2000) Reden wir über Wiedergutmachung: Die betrifft nämlich nicht nur die in New York und im (...)

Apologie der Erstarrung
/B_auteur_spip>Die Gesichtspunkte der Eiszeit ermangelten nicht einer gewissen Größe. Der Mensch wurde nicht so sehr nach seiner Leistung geschätzt als vielmehr dem Vertrauen nach, das auf ihn (in ihm) gehäuft lag. Das ist kein unfreier Standpunkt. Das Gefühl der Freiheit wird gemeinhin weniger geschätzt als das (...)

Rudolf Burger
Austrokopernikus
Lieber Gerhard, es ist lange her, und vieles hat sich zum Traurigen gewendet. Ich bedauere vieles. Deinen Text kann ich leider nicht öffnen, aber ich danke Dir sehr für Deine Mühe. Vielleicht können wir einmal reden. (1. April 2021, 14:39) Alles Liebe, Rudolf Es war das erste (...)

Der Narzißmus des „Bin ich nicht“
/B_auteur_spip>Über Rudolf Burgers erstes posthumes Buch. Die Besprechung erschien zuerst im Magazin der Theodor Kramer Gesellschaft „Zwischenwelt. Zeitschrift für Kultur des Exils und des Widerstands“ 38/4, Dezember 2021, 70f., hier mit freundlicher Genehmigung deren Herausgebers sowie Autors dieses Beitrages. (...)

Rudolf Burger (* 8. Dezember 1938 in Wien; †19. April 2021 ebenda) war ein österreichischer Philosoph.
Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Burger absolvierte ein Physik-Studium an der Technischen Universität Wien und war anschließend Assistent am Institut für angewandte Physik, wo er 1965 promovierte. Anschließend arbeitete er bis 1968 am Ludwig-Boltzmann-Institut für Festkörperphysik und wechselte dann ans Battelle-Institut nach Frankfurt/Main, wo er im Bereich der Forschungsplanung arbeitete. Ende der sechziger Jahre war Burger außerdem im Planungsstab des deutschen Wissenschaftsministeriums in Bonn tätig.
Von 1973 bis 1990 leitete Burger die Abteilung für sozial- und geisteswissenschaftliche Forschung im Wissenschaftsministerium in Wien. 1979 habilitierte sich Burger für Wissenschaftssoziologie. 1987 kam er als Professor an die Universität für angewandte Kunst Wien („Die Angewandte“), wo er 1991 Vorstand der Lehrkanzel für Philosophie wurde. Von 1995 bis 1999 war Burger Rektor der „Angewandten“. Mit Ende Sommersemester 2007 wurde er emeritiert.
Burger, der aus einem kommunistischen Elternhaus stammte und sich selbst als „materialistischen Skeptiker“ und „agnostischen Marxisten“[1] bezeichnete, war ein Intellektueller, der mehrmals mit Schriften zur politischen Situation landesweite Kontroversen auslöste. So etwa im Jahr 2000, als er in der Zeitschrift Merkur den Protest gegen die schwarz-blaue Koalition kritisierte und als „antifaschistischen Karneval“ bezeichnete; oder 2001, als er den Essay Die Irrtümer der Gedenkpolitik. Ein Plädoyer für das Vergessen in der Kulturzeitschrift Europäische Rundschau veröffentlichte.[2][3] 1992 publizierte er im Wiener Nachrichtenmagazin profil einen Beitrag, in welchem er gegen die „kriegsgeile“ Haltung der österreichischen Außenpolitik im Balkankonflikt Stellung bezog. Er starb im April 2021 im Alter von 82 Jahren.[1][4] Er wurde am Hernalser Friedhof bestattet.[5]
Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Vermessungen. Essays zur Destruktion der Geschichte. Sonderzahl, Wien 1989, ISBN 3-85449-017-8.
- Vom Willen zum Erhabenen Druckfassung eines Vortrages an der Hochschule für angewandte Kunst, Wien, April 1992, FORVM 460-461.
- Kultur ist keine Kunst. Inauguraladresse, 9. November 1995. Hochschule für angewandte Kunst, Wien 1995, ISBN 3-85211-047-5.
- In der Zwischenzeit. Adnoten zu Politik und Philosophie. Springer, Wien und New York 1996, ISBN 3-211-82782-X.
- Ptolemäische Vermutungen. Aufzeichnungen über die Bahn der Sitten. Zu Klampen, Lüneburg 2001, ISBN 3-934920-06-3.
- Kleine Geschichte der Vergangenheit. Eine pyrrhonische Skizze der historischen Vernunft. Styria, Wien 2004, ISBN 3-222-13149-X.
- Re-Theologisierung der Politik? Wertedebatten und Mahnreden. Zu Klampen, Springe 2005, ISBN 3-934920-56-X.
- Im Namen der Geschichte. Vom Missbrauch der historischen Vernunft. Zu Klampen, Springe 2007, ISBN 978-3-86674-015-0.
- Jenseits der Linie. Ausgewählte philosophische Erzählungen. Sonderzahl-Verlag, Wien 2008, ISBN 978-3-85449-304-4.
- Das Elend des Kulturalismus. Antihumanistische Betrachtungen. Zu Klampen, Springe 2011, ISBN 978-3-86674-147-8.
- Der Triumph des Liberalismus. Ein Nachruf. In: Konrad Paul Liessmann (Hrsg.): Der Staat. Wie viel Herrschaft braucht der Mensch? Zsolnay, Wien 2011, ISBN 978-3-552-05530-8.
- Die Unzulänglichen. In: Tumult. Vierteljahresschrift für Konsensstörung, Winter 2015/16, S. 17–18, ISSN 2363-9911.
- Wozu Geschichte? Eine Warnung zur rechten Zeit. Molden, Wien 2018, ISBN 978-3-222-15027-2.
- Multikulturalismus, Migration und Flüchtlingskrise. Mit Beiträgen von Konrad Paul Liessmann und Peter Strasser. Hg. Bernhard Kraller, Sonderzahl-Verlag, Wien 2019, ISBN 978-3-85449-510-9.
- Die angewandte Kunst des Denkens. Von, für und gegen Rudolf Burger. Mit Bibliographie S. 307–380. Hg. Bernhard Kraller, Sonderzahl-Verlag, Wien 2019, ISBN 978-3-85449-509-3.
- Über Gott und die Welt und die Liebe. Gespräche und Interviews. Hg. Bernhard Kraller, Sonderzahl Verlag, Wien 2021, ISBN 978-3-85449-573-4.
Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 2000: Österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik
- 2021: Paul-Watzlawick-Ehrenring der Wiener Ärztekammer – Ehrenpreis für das Lebenswerk[6]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Literatur von und über Rudolf Burger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Rudolf Burger: „Debatte um das Kopftuch darf nicht als harmlos abgetan werden“. In: Österreichischer Integrationsfonds. 11. April 2019 (wiedergegeben auf APA-OTS).
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ a b Thomas Kramar: Rudolf Burger, der (Anti-)Philosoph gegen jede Heuchelei. In: DiePresse.com. 20. April 2021, abgerufen am 20. April 2021.
- ↑ Europäische Rundschau, Heft 2001/2, S. 3–13: [1]. Das folgende Heft 2001/3, S. 3–70, brachte dazu mehrere kontroversielle Stellungnahmen unter dem Sammeltitel Verdrängen? Vergessen? Erinnern? Eine Diskussion.[2] (abgerufen am 24. November 2021)
- ↑ 2021 erschien in FORVM online eine ausführliche Differenzialanalyse des Herausgebers Gerhard Oberschlick [3] (abgerufen am 24. November 2021)
- ↑ Ronald Pohl: Abwehr der Barbarei durch Eleganz: Philosoph Rudolf Burger gestorben. In: derStandard.at. 20. April 2021, abgerufen am 20. April 2021.
- ↑ Grabstelle Rudolf Burger
- ↑ Der Paul-Watzlawick-Ehrenpreis 2021 geht an Prof. Dr. Rudolf Burger. In: watzlawickehrenring.at. Abgerufen am 17. April 2021.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Burger, Rudolf |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Philosoph, Essayist, Kritiker und Kulturpublizist |
GEBURTSDATUM | 8. Dezember 1938 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 19. April 2021 |
STERBEORT | Wien |