Mary Kreutzer ist Politikwissenschafterin und Publizistin mit den Schwerpunkten Nationalsozialismus und Antisemitismus, Menschenrechte, Entwicklungspolitik und Flucht. Sie ist Trägerin des Eduard-Ploier-Radio-Preises der Österreichischen Volksbildung, des Concordia Publizistikpreises (Kategorie Menschenrechte), des European Award for Excellence in Journalism, des Elfriede-Grünberg Preises, Obfrau der Organisation LeEZA, die Syrien, im Irak und in der Türkei emanzipatorische Frauenprojekte durchführt, Redakteurin der Menschenrechtszeitschrift liga und Vorstandsmitglied der Gesellschaft für kritische Antisemitismusforschung. Seit 2009 leitet sie die Abteilung Missing Link der Caritas Wien in Niederösterreich (ZusammenReden und Neuland) und Wien (*peppa) und seit 2011 ist sie Lehrbeauftragte der FH Dornbirn.



Damit nicht alle TäterInnen straflos ausgehen
Buchbesprechung: Nakam. Jüdische Rache an NS-Tätern. (Jim G. Tobias/Peter Zinke: Konkret Literatur Verlag, Hamburg 2000). „Wie die Lämmer zur Schlachtbank“ – diese weitverbreitete Ansicht über die angeblich widerstandslose Vernichtung von sechs Millionen Jüdinnen und Juden, existiert trotz des (...)

Konrad Lorenz und die Ethologie
I. Vorwort Über die Zeit des Nationalsozialismus gibt es zu verschiedensten Themenbereichen massenhaft Literatur. Nicht wirklich fündig werden die Suchenden unter dem Schlagwort „Wissenschaftsgeschichte des 3. Reiches“ sowie deren Randbereiche, etwa „Hochschulen im NS“ oder „Wissenschaftspolitik (...)

MultikulturalistInnen: die postmodernen RassistInnen
Der aufgeklärte, liberale und tolerante Multikulturalismus als demokratischer, realutopischer Gesellschaftsentwurf, als Konstrukt, geht von den Realitäten der Einwanderergesellschaft aus und postuliert entsprechende Bedingungen für die Einwanderung und die Koexistenz verschiedener kultureller (...)

Nach 36 Jahren bewaffneten Widerstandes und 42 Jahren Arbeit in der Klandestinität, in denen die vier Organisationen der URNG (Unidad Revolucionaria Nacional Guatemalteca) die guatemaltekische Armee militärisch nicht besiegen konnten, kam es am 29.Dezember 1996 zur Unterzeichnung des (...)

Im Morgengrauen des 6. Februar 2000, der 292. Tag des Streiks der StudentInnen der Öffentlichen Universität Mexikos (UNAM - Universidad Nacional Autónoma de México), saßen 998 StudentInnen im Gefängnis. Die Militärpolizei (Policía Federal Preventiva) hatte mit Einverständnis des Rektors de la Fuente (...)

„Por una educación popular y gratuita!“
Mexico, das Land, das ab Dezember 2000 vom früheren Coca Cola-Manager Vicente Fox regiert werden wird, der dem politischen System mit dem Wahlsieg seiner rechtspopulistischen Partei der Nationalen Aktion (PAN) einen bilderbuchmäßigen Demokratisierungsschub bescherte, war in den vergangenen Jahren (...)

Der Herr Bezirksrat und die Modernisierungstendenzen des organisierten Rechtsextremismus in Österreich: die sogenannte „Neue-Rechte“
Um ins Amt für Jugend und Familie des dritten Wiener Bezirks, welches sich im Bezirksamt am Karl-Borromäus-Platz, 2. Stock, befindent, zu gelangen, geht man/frau durch das Vorzimmer des Büros des Bezirksvorstandsstellvertreters WALTER HERBICH. Um sich die Wartezeit zu verkürzen, liest frau die dort (...)

Estudiar, aprender, para el pueblo defender!
Während die StudentInnen Mexikos versuchen, ihre Bewegung gegen Studiengebühren und Privatisierung wieder aufzubauen, geht die neue Rechtaußenregierung daran, die Privatisierung sowohl der Bildung als auch anderer wichtiger Bereiche voranzutreiben. Dem Süden versprach der neue Premier Vincente Fox (...)

Rassistische Drogenrazzia und Polizeiübergriffe im Flüchtlingslager Traiskirchen: „Ein Bilderbuch-Einsatz!“*
Am Montag, dem 10. Juli 2000 fand die erste UVS -Verhandlung im „Fall“ Traiskirchen statt. 34 Menschen sind BeschwerdeführerInnen gegen die Polizei. Die Bewohner des sogenannten „Afrikaner-Blocks“ erzählen wie sie am 17.1. 2000 im Flüchtlingslager Traiskirchen von einer Horde PolizistInnen und zwei (...)

Äxte gegen Technokraten
Über den nubischen Widerstand gegen den Kajbar-Staudamm.

„Despertá pueblo hijo de la gran puta!“*
Die Ursprünge von Rassismus in Lateinamerika Die unterschiedlichen Erscheinungsformen von Rassismus in Guatemala sind Teil einer Ideologie, die in ganz Lateinamerika im Zuge des europäischen Kolonisierungsprozesses (Ende des fünfzehnten bis zum ersten Viertel des neunzehnten Jahrhunderts) (...)

Erst vor kurzem wurde in der Geschichtsschreibung der Wissenschaften damit begonnen, die Darstellungen eines Niedergangs der Wissenschaften im Nationalsozialismus im Sinne einer Dominanz von pseudowissenschaftlichen Ansätzen zu bezweifeln. Wissenschaft ist nicht per se „gut“, „rein“, „moralisch“, (...)

Letzte Monate in Wien
Reinhold Eckfeld, der seinen Bericht in einem australischen Internierungslager niederschrieb, illustriert darin, wie seine eigenen Mitschüler plötzlich in SS-Uniformen vor ihm standen, er beschreibt die Gespräche von österreichischen Beamten, das Gejohle der Wiener, die Gespräche in den Schlangen (...)

Niederlagen des Friedens
Vor sechs Jahren wurde mit der Unterzeichnung der Friedensverträge der 36-jährige Bürgerkrieg in Guatemala beendet. Die Guerilla gab ihre Waffen ab und wanderte ins Parlament. Heute befindet sich die Linke im Land in ihrer schwersten Krise seit der Konterrevolution von 1954. Fernando Quisquinay (...)

„Für die Juden geht man nicht auf die Knie“*
Die katholischen Pfarrer und deren „Kaplansbewegung“ mussten zwar im März 1938 ihre Macht an die Nationalsozialisten abgeben, nicht jedoch weil sie etwa den zähen Kampf um die Frage, wer denn nun der bessere Antisemit sei, verloren hätten, sondern aus einer Vielzahl anderer Gründe. In der Schlacht (...)

„Der Auslandsdeutsche kann nichts anderes sein als Nationalsozialist!“*
In einem Klima nationalistischer Großmachtträume, wirtschaftlicher Expansion und bürgerlicher Sozialistenfurcht gedieh in Deutschland der Traum von einem deutschen Weltreich, der von Anfang an untrennbar mit Kolonialismus, Ausbeutung, Volksgemeinschaft, Antisemitismus und Rassismus verbunden war. (...)

Der linke Beitrag zum Faschismus
Nach der Entstehung der faschistischen Ideologie (1999) ist nun erstmals Zeev Sternhells Faschistische Ideologie (im Original: Fascist Ideology) in ihrer deutschen Übersetzung erschienen. Sternhell beschäftigt sich dabei bewusst nur mit der Ideologie des Faschismus und nicht mit dem Faschismus (...)

Gedächtnis und Geschlecht
Sammelbände sind selten Bücher, die frau als Gesamtes empfehlen kann. So auch ein neuer Band über Geschlechterkonstruktionen in verschiedenen Formen des Erinnerns an den Nationalsozialismus, der neben guten Beiträgen auch einiges an Schund enthält. Ich lese und staune: „Das jüdische Gedächtnis“ sei (...)

Gedenkstätte Steinhof I
Im Rahmen der Austellung Der Krieg gegen die „Minderwertigen“: Zur Geschichte der NS-Medizin in Wien des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstandes erzählt Friedrich Zawrel im ersten Teil der Sendung, wie er als 10-jähriger Schüler in die Tötungsklinik am Steinhof eingewiesen (...)

Gedenkstätte Steinhof II
In Teil 2 der Sendung berichtet Friedrich Zawrel über seine letzten Tage am Spiegelgrund und über die Zeit nach 1945, als sein Leben an den Kontinuitäten der postfaschistischen Demokratie in Österreich immer wieder zu scheitern (...)

Der David der lateinamerikanischen Legende
Buenos Aires am 24. März 2003: Auf der Plaza de Mayo gedenken Menschen der Opfer der argentinischen Militärdiktatur. Am Vortag vor 27 Jahren hatten sich hohe Armeeangehörige an die Regierung des Staates geputscht. Mit Unterstützung der US-amerikanischen Regierung begann eine Zeit der brutalen (...)

„Sogar am Erdbeben waren wir Juden schuld ...“
Die Soziologin Esther Shabot unterrichtet an verschiedenen mexikanischen Universitäten und Privateinrichtungen Internationale Politik mit Schwerpunkt Naher Osten und Judaistik. Sie ist Autorin mehrer Bücher und Kolumnistin der Tageszeitung Excelsior. Der Krieg gegen das Ba’th-Regime im Irak zog (...)

Sogar am Erdbeben waren wir Juden schuld!
Antisemitismus in Mexiko. Ein Interview mit Esther Shabot, Juni 2003.

Jüdische Frauen im mexikanischen Exil
Es ist so, als hätten wir mit unseren Familien Teile unserer Gesichtszüge, unsere Gesichter verloren. (Susana Kon de Szydlo) Obwohl Mexiko das Image eines den Flüchtlingen und Verfolgten des Faschismus der 30er und 40er Jahre wohlgesinnten und offenstehenden Landes genießt, belegen neue (...)

Die versunkene Stadt
Ende 2003 fand in Wien das Symposium „Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus“ statt. Gemeinsam mit Context XXI, Licra, ESRA, dem Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands, der ÖH, der Theodor Kramer Gesellschaft u.v.m, referierten Historikerinnen, Zeitzeuginnen, (...)

Kriegsgründe
Zwei Neuerscheinungen zum Krieg am Golf versuchen die wahren Gründe für die US-Militärintervention aufzuzeigen. Wenn Journalistinnen für schlampig geschriebene Bücher gefeiert werden, gehören sie zu den KriegsgewinnlerInnen. In den letzten Wochen wurde dem Buch der Standard-Joumalistin Gudrun (...)

Anna und das Anderle. Eine Recherche.
Lesung aus dem Klassiker von Ingrid Strobl.

Differenzen zwischen Frauen
Jutta Sommerbauer veröffentlichte im Herbst 2003 im Unrast-Verlag ihr gleichnamiges Buch. Darin gibt sie nicht nur den Stand der feministischen und postfeministischen Debatte wieder, sondern kritisiert deren Ansatz der Differenzen und Identitäten, um die problematischen Aspekte postmoderner (...)

Im März 2005 durfte ich drei Wochen im nordirakischen Halabja mit dem Team des parteiunabhängigen und freien Radiosenders „Dengi Nwe“ (auf Sorani heißt das „Neue Stimme“) verbringen und einen Radio-Workshop gestalten. Das Foto entstand beim Picknick mit dem Radioteam, rund um uns herum: ein (...)

Der Arzt Stefan Sandtner kämpft gegen die Krankheiten der Erinnerung, aber er kennt kein Mittel, um eine Frau zu vergessen. Für den Patienten Herbert Kerber, der sich nichts länger als 15 Minuten merken kann, sind nur die Kriegsjahre in aller Schärfe (...)

Das Ibero-Amerikanische Institut (IAI) und sein General
Ein letztes Jahr erschienener Sammelband beleuchtet in acht Beiträgen die Geschichte jenes Institutes, das am 12. Oktober 1930, dem „Día de la Raza“ („Tag der Rasse“), in Berlin als zentrale Einrichtung des „Kulturaustauschs“ zwischen Deutschland, Spanien und Lateinamerika gegründet wurde. Die (...)

Stephen Tree präsentierte im Jüdischen Museum sein fesselndes Porträt des Literaturnobelpreisträgers Isaac Bashevis Singer.

Die versunkene Stadt
Ingrid Strobl, Filmemacherin und Autorin verschiedener Bücher über jüdische Frauen im Widerstand und Antisemitismus referiert über soziale und familiäre Herkunft jüdischer Widerstandskämpferinnen und über ihre Motivation Widerstand zu (...)

Die versunkene Stadt
Rita Thalmann, französische Historikerin, spricht über den oft verschwiegenen Beitrag von Frauen in der Résistance. Eine Sendereihe von Context XXI, gestaltet von Mary Kreutzer mit Unterstützung des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des (...)

„Nie wieder ich!“
Es wäre falsch, die Erforschung und die Analyse des Phänomens Antisemitismus in eine Richtung zu leiten, die einfache Schlüsse à la „was einmal war wird immer sein“ zulässt und das Neue auf das Alte reduziert um am Ende festzustellen, dass der Judenhass, wenn er auch manchmal vor sich hinzuschlummern (...)

Gemeinsamer Nenner der siebzehn AutorInnen bzw. ihrer Beiträge im vorliegenden Sammelband ist die Behandlung der Frage, ob es denn überhaupt einen „neuen Antisemitismus“ gäbe und wo die Grenzen zwischen legitimer Kritik an der Politik der Regierung Israels und antisemitischen Ressentiments (...)

Die versunkene Stadt
In Teil 1 der dreiteiligen Sendereihe spricht Katrin Auer über „Sexualisierte Gewalt gegen Frauen im Nationalsozialismus“.

Eine Reise in den kurdischen Nordirak eröffnet nicht nur den Blick auf eine traumatische Vergangenheit, sondern erlaubt auch ein optimistisches Bild für die Zukunft des Irak. Bei über vierzig Grad Celsius stehen Menschenschlangen stundenlang unter der prallen Sonne vor dem türkischen Zollamt. (...)

„Ausbildung von diplomatischem und politischem Personal“
Wie bewerten Sie die Maßnahmen der irakischen Übergangsregierung seit dem 28. Juni 2004, als der Irak seine Souveränität erhielt? Bisher ist es ja noch nicht gelungen das Land zu stabilisieren. Der Irak hat keine demokratische Tradition und ist seit der Staatsgründung 1921 das Zentrum von Gewalt (...)

Sex, Drugs & Salvador Allende
Salvador Allende gilt seit seinem Selbstmord im Angesicht des blutigen Putsches der Militärs unter Augusto Pinochet im Jahr 1973 nicht nur in Lateinamerika sondern weltweit als verehrte Ikone und heroischer Märtyrer der Linken. Als Anfang 2005 durch einen Hinweis von Víctor Farías jene Schrift im (...)

Wer hat die geladene Pistole auf dem Tisch gelassen?
Der Chilene Víctor Farías, Professor am Lateinamerika-Institut der FU-Berlin, sorgte in den letzten Jahrzehnten mit seinen Publikationen immer wieder für Furore, sei es durch sein Werk „Heidegger und der Nationalsozialismus“, seine sechs-bändige Dokumentation über die chilenische Linke, die beiden (...)

Plädoyer für die „Vermischung der Rassen“
Dr. Mariacarla Gadebusch-Bondio ist Privatdozentin am Institut für Geschichte der Medizin an der Universität Greifswald und promovierte über Cesare Lombroso mit ihrer Publikation von 1995: „Die Rezeption der kriminalanthropolgischen Theorien von Cesare Lombroso in Deutschland von 1880 bis 1914“. (...)

„Im langen Schatten des Nationalsozialismus. Faschistische Bewegungen in Chile zwischen der Weltwirtschaftskrise und dem Ende des Zweiten Weltkrieges“ von Marcus Klein, erschienen 2004 im Vervuert Verlag. Im April 1932, als die Weltwirtschaftskrise Chile bereits mit voller Wucht getroffen (...)

„... wenn es einen funktionierenden irakischen Staat gibt ...“
Mufid al-Jazairi über die neue irakische Verfassung, die Wahlen und den Rückzug der US-Truppen. Context XXI: Wie zufrieden sind Sie mit der neuen irakischen Verfassung? Mufid al-Jazairi: Ich bin ehrlich gesagt nicht sehr zufrieden, aber wir konnten uns nach dem schwachen Wahlergebnis in vielen (...)

Irakische Frauen und Jugendliche on Air
Teil I (30min): Irakische Frauen und Jugendliche zwischen Hoffnung und Horror. Ein Interview mit Manal Omar. Teil II (30min): Radio Dengue Nué. Irakische Frauen und Jugendliche on Air.


Niederlagen des Friedens
Gespräche und Begegnungen in Guatemala und El Salvador — gelesen Die viele Jahre in Guatemala lebende und auch aus ihrer Soli-Arbeit vor Ort zahlreiche DiskussionspartnerInnen kennende Mary Kreutzer reiste zusammen mit Thomas Schmidinger einige Monate durch die beiden Staaten Mittelamerikas. Aus (...)

Entgrenzte Konflikte
/B_auteur_spip>Teil 1: Mary Kreutzer und Thomas Schmidinger, zwei Redaktionsmitglieder jener Zeitschrift, die Sie gerade in der Hand haben, oder deren content Ihnen auf andere Weise nutzbar gemacht wird, bewegen sich über Monate in einem für viele fremden Teil Lateinamerikas. Sie führen Interviews, machen (...)

Irak. Von der Republik der Angst zur bürgerlichen Demokratie?
/B_auteur_spip>Der vielfach lediglich proklamierte Anspruch einer Unterstützung des „Für sich selber Sprechens“ durch europäische BeobachterInnen, ExpertInnen oder AktivistInnen findet im vorliegenden Sammelband eine gelungene und differenzierte Entsprechung. Dass in der Wahl der AutorInnen kein beliebig breites (...)

Mary Kreutzer (* 1970 in Wels) ist eine österreichische Politikwissenschafterin und Journalistin mit den Schwerpunkten Frauenrechte, Entwicklungspolitik und Flucht.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mary Kreutzer wuchs in Guatemala auf und studierte in Wien Politikwissenschaft, Geschichte und Dolmetschen. Sie ist Redakteurin des Magazins der „Österreichischen Liga für Menschenrechte“ (liga)[1] und Mitbegründerin und Obfrau der Organisation „Liga für emanzipatorische Entwicklungszusammenarbeit“ (LeEZA, ausgesprochen Lisa). Diese österreichische NGO unterstützte seit 2003 u. a. im Irak mehrere Frauenzentren[2], einen freien Radiosender und eine Kampagne gegen die Beschneidung weiblicher Genitalien. In der Türkei unterstützt LeEZA ein Frauenzentrum für intern Vertriebene in Diyarbakir und ein Frauenhaus in Dersim/Tunceli. Seit 2013 unterstützt LeEZA ein Frauenzentrum in Syrien (Rojava, Amude), ist aber auch in Europa für die Rechte von Asylbewerbern und in der Informationsarbeit über den Irak, Türkei, Syrien, den Sudan und andere Staaten der Region aktiv.[3]
2008 produzierte sie im Rahmen der „Gesellschaft für kritische Antisemitismusforschung“ einen Dokumentar-Film über das Leben des österreichischen Journalisten Karl Pfeifer, der als Kind vor den Nationalsozialisten nach Palästina flüchtete und im israelischen Unabhängigkeitskrieg kämpfte.[4]
Kreutzer war einige Jahre lang Redakteurin und Radiomacherin beim Multimediaprojekt Context XXI und unterstützt die NGO-Plattform „Export Credit Agencies-Watch“ (ECA Watch),[5] einer internationalen NGO, die sich unter anderem gegen den Bau des Ilısu-Staudamm in der Osttürkei engagiert. Sie unterstützt die Solidaritätsliste gegen Abschiebung.[6] und ist im Vorstand der Österreichischen Gesellschaft für Kurdologie/Europäisches Zentrum für kurdische Studien[7] sowie im Beirat des „Netzwerk für Sozialen Zusammenhalt. Prävention, Deradikalisierung und Demokratie“[8] aktiv.
Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 9. März 2005 störte eine Gruppe von Mitgliedern der trotzkistischen Gruppe Arbeiter*innenstandpunkt eine Veranstaltung der Stop-the-Bomb-Kampagne im Wiener Kulturzentrum Café 7stern. Dabei wurde Mary Kreutzer als Besucherin von Michael Pröbsting, einem der damaligen Sprecher der Gruppe, tätlich angegriffen und verletzt. Im März des Folgejahres wurde dieser dafür wegen Körperverletzung verurteilt.[9]
Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Diplomarbeit
- Marianne Kreutzer: Die NSDAP-AO in Lateinamerika am Beispiel der Landesgruppe der NSDAP in Guatemala. Universität Wien, 2003.
- Monografien
- In Freiheit leben, das war lange nur ein Traum: Mutige Frauen erzählen von ihrer Flucht aus Gewalt und moderner Sklaverei. mit Alicia Allgäuer. Lea Ackermann, 2010, ISBN 978-3-466-30878-1.
- ZusammenReden – Debatten über Integration in österreichischen Kommunen. mit Alicia Allgäuer und Thomas Schmidinger. 2010, ISBN 978-3-902282-32-3.
- Ware Frau. Auf den Spuren moderner Sklaverei von Afrika nach Europa. mit Corinna Milborn. 2008, ISBN 978-3-902404-57-2.
- Irak. Von der Republik der Angst zur bürgerlichen Demokratie? mit Thomas Schmidinger. 2004, ISBN 3-924627-85-1.
- Niederlagen des Friedens: Gespräche und Begegnungen in Guatemala und El Salvador. mit Thomas Schmidinger. 2002, ISBN 3-9808498-0-5.
- Artikel
- Viva Osama. Lateinamerikas Linke und ihr Feindbild USA. mit Wolf-Dieter Vogel In: iz3w. 21. Mai 2003
- Marianne Kreutzer, Thomas Schmidinger: Soldatische Männer/Männerphantasien. In: Staatliche Netzwerke parastaatlicher und paramilitärischer Akteure (EvaKreisky.at).
- A letter from Israel In: Democratiya. Nr. 7, Winter 2006 (pdf. engl.)
- Kärnten Down Under. Der oft verschwiegene Beitrag Kärntens zum Massenmord an Jüdinnen und Juden im besetzten Polen. In: Volksstimme. [23/7. Juni 2001]
- Vergesst uns nicht und vergesst nicht unsere Mörder! Simon Wiesenthal ist tot. In: liga. 3/2005.
- Kein Zugang für Parteifürsten In: Jungle World. [12, 22. März 2006]
- Vereint sterben? Vereint leben! Familienzusammenführung, drei Geschichten aus Österreich. In: liga. 4/2005.
- Sogar am Erdbeben waren wir Juden schuld! Antisemitismus in Mexiko In: Aufbau.The transatlantic Jewish Paper [Vol. LXIS No. 14, 24. Juli 2003]
- „Meine Tochter fasst niemand an!“ Über den Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung im Nordirak. In: Frauensolidarität. Juni 2005.
- Hamas-Effekt im Nordirak. In: Die Furche. Nr. 13, 30. März 2006.
- Reaktionäre Islamisten als Verbündete? In: Die Presse, 6. Februar 2007.
- Metastasen des Antisemitismus. In: NU. Nr. 28/2007
- Business mit der Ware Frau In: Die Standard
- Die Zuhälterinnen In: Frankfurter Rundschau, 24. März 2008.
- Mandäer auf der Flucht: „In Bagdad haben sie schon unsere Gräber geschaufelt“ In: Die Presse.
- Al-Qaidas schlimmster Albtraum In: Die Presse. 7. März 2014
- Leben im Belagerungszustand. Flüchtlinge im Norden Syriens. In: asyl aktuell 1/2014
- Sterben, ohne Bagdad noch einmal zu sehen. Flucht und Migration im Kontext der Trauer In: Leidfaden. Fachmagazin für Krisen, Leid, Trauer. 4. Jahrgang, 3/2015, ISSN 2192-1202
Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 2002: Eduard-Ploier-Radio-Preis, Kategorie Bildung und Wissenschaft[10]
- 2008: Concordia-Preis für Menschenrechte[11]
- 2009: European Journalist Award for Excellence in Journalism[12]
- 2009: Nominierung als bestes Wissenschaftsbuch 2009[13]
- 2010: European Journalist Award for Excellence in Journalism
- 2013: Elfriede-Grünberg-Preis der Welser Initiative gegen Faschismus
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Literatur von und über Mary Kreutzer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- http://www.marykreutzer.at/
- http://www.leeza.at/
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Österreichische Liga für Menschenrechte
- ↑ Einzige Frauenhäuser im Nahen Osten (Memento vom 30. Dezember 2007 im Webarchiv archive.today)
- ↑ Liebe in Zeiten des Krieges Artikel im Falter Ausgabe 43, 2014
- ↑ Zwischen Allen Stühlen - Lebenswege des Journalisten Karl Pfeifer (Memento vom 2. Mai 2016 im Internet Archive) Website des Films
- ↑ ECA Watch Österreich
- ↑ gegenabschiebung
- ↑ Website der Österreichischen Gesellschaft zur Förderung der Kurdologie (Memento vom 30. September 2013 im Internet Archive)
- ↑ [1]
- ↑ Karl Pfeifer, Mag. Michael Pröbsting rechtskräftig verurteilt, HaGalil, 8. August 2006, abgerufen am 7. Oktober 2014
- ↑ http://www.vhs.or.at/213
- ↑ Concordia-Preise für Vospernik, Kreutzer und Milborn. In: derStandard.at. 10. März 2009, abgerufen am 12. Dezember 2017.
- ↑ http://www.weltbevoelkerung.de/presse/europaeischer_sonderpreis.shtml
- ↑ http://www.woche-des-wissens.at/index.php?content=3a
Personendaten | |
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NAME | Kreutzer, Mary |
ALTERNATIVNAMEN | Kreutzer, Marianne |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Politikwissenschaftlerin und Journalistin |
GEBURTSDATUM | 1970 |
GEBURTSORT | Wels |